Wer schafft es ins Derby-Finale?
(Start des 1. Rennens um 12.00 Uhr. Qualifikationen und Vorab-Interviews bereits ab 11.30 Uhr).
(MW). Einen Tag nach den vierjährigen Ladys stemmen
wie im Vorjahr 27 Herren der Generation 2020 die Pflicht, die da lautet, unter
die besten Drei der vier Derby-Vorläufe
zu kommen, damit es für sie am 18. August heißt: Start frei zum trotto.de 129.
deutschen Traber-Derby, das mit einer Dotation von 235.000 Euro plus zehn
Prozent Züchterprämie überschrieben sein wird. Eines ist von Hause aus anders als
im Vorjahr: Erstmals seit längerer Zeit wagt sich eine Stute ins Haifischbecken
des starken Geschlechts, und die bringt so erstklassige Empfehlungen mit, dass
sie in den gestrengen Augen der Experten sogar für würdig befunden wurde, zu
jenem in den Eliminationen gesetzten Quartett zu zählen.
Die
Rede ist von Nortolanda, mit
der Michel Rothengatter wie einst sein Lehrherr Peter Strooper 2011 mit Lobell
Countess den Mut hat, die Buben herauszufordern. Das Wagnis Stroopers mündete
im Derby-Sieg – dem letzten einer Stute gegen die „Jungs“. Sein Lehrling hätte
sicher nichts dagegen, gelänge ihm ein ähnlicher Coup. Davor haben die Götter
allerdings erst mal den Angst-Schweiß gesetzt. Genügend Klasse hat die
Bird-Parker-Tochter allemal, um in Vorlauf
3 (9. Rennen) die Gegner aus dem
Ring zu fegen. Das hat sie aktuell im Buddenbrock-Rennen bewiesen, als sie nach
vorsichtigem Start in einem einsamen Duell Zoom Diamant schwer am Wickel hatte,
nur um eine Nasenspitze den Kürzeren zog und als Zweite wegen Gangartschwächen
nach Überprüfung disqualifiziert wurde; ansonsten würden 1:13,0 und 6.250 Euro
mehr in ihrem Bordbuch stehen.
Andererseits
hat sich die deutsche Derby-Bahn für sie schon als ausgezeichnetes Pflaster
erwiesen: Hier holte sie mit dem Sieg im Finale der Dreijährigen Serie für
Stuten mit 25.000 Euro den dicksten Batzen ihres 57.160-Euro-Guthabens. In
ihrem Hauptbetätigungsfeld Wolvega patzte sie heuer schon mal unmittelbar vorm
Zielstrich, hat im Victoria Park 2024 jedoch auch zwei blitzsaubere Treffer
gelandet. Ihr Pech war das Glück von Navajo
MH, der mit der wohl stärksten Leistung seiner Karriere vier Längen zurück
den Ehrenplatz ergatterte. Was kann Cincinnati
Beach S? Der 100.600 Euro reiche Hengst hat viel Geld im Vorjahr
gescheffelt; die größte Prise machte er als Zweiter des Breeders-Course-Finales
in Solvalla. In Berlin ist er noch ungeschlagen, hat 2022 in der Breeders Crown
der Zweijährigen wie im Auktionsrennen 2023 triumphiert, in dieser Saison aber
erst einen dritten Platz aus Duindigt im Angebot. Man of Steel, jüngst nur eine halbe Länge schlechter als Navajo MH,
und King Hazelaar sind ebenfalls
Messer, die scharf schneiden können.
Los
geht die Parade der Derby-Aspiranten
im 4. Rennen (1. Vorlauf), in dem Remember
me gesetzt wurde. Der Hengst aus Zucht und Besitz des norddeutschen
Stalles Adamas, der seine Pferde seit Jahren bei Joakim Lövgren in Südschweden
stationiert hat, hat drei seiner 15 Auftritte als Klassenbester beendet.
Ausschlaggebend fürs Setzen war Platz zwei im Königspokal zu Åby am 4. Mai,
einem internationalen Vierjährigen-Vergleich der höchsten Kategorie I.
Anschließend genoss er fast zwei Monate Startpause, um sich auf den auf
gleichem Niveau angesiedelten SprinterMästaren vorzubereiten, in dessen Vorlauf
er auf Platz sieben eintrudelte. Da könnte die Konkurrenz um den ebenfalls in
Nordeuropa sein Heil versuchenden Comand
and Conquer S, ZZ Top Diamant
und vor allem Nelson Newport
Morgenluft wittern. Speziell „Nelson“ hat in Berlin einiges gutzumachen: Nach
seinem brillanten Erfolg über Trainingskumpel Ois Tschikago im Großen Preis von
Bayern blieb die wohl erste Derby-Wahl der Gramüllers nach einem Startfehler im
Adbell-Toddington-Rennen und einem unauffälligen vierten Rang (der wegen
Nortolandas Disqualifikation „aufm Platz“ ein fünfter war) im
Buddenbrock-Rennen vieles schuldig. Ganz raus aus dem Run auf die Finalplätze
sind auch See You, Zorro Diamant und Goldfinger
nicht.
Ebenfalls
über jeden Zweifel erhaben war in Vorlauf
2 (7. Rennen) die Nominierung
von Brothers in Arms, der mit
138.924 Euro der Reichste aller 28 Anwärter ist. Lange Zeit war der nach einem
Antikriegs-Hit der Dire Straits benannte Fabulous-Wood-Sohn für seinen Züchter
Hugues Rousseau nach seinem dritten Rang in der Berliner
Zweijährigen-Breeders-Crown 2022 unter Fabrice Souloys Regie in Italien und
Frankreich auf Beutezug, wurde nach dem Gruppe-III-Sieg im Traber-Tempel von
Vincennes am 24. Mai von Werner Pietsch und dem Stall Germania erworben und gab
unter den neuen Fittichen der Nimczyks einen Einstand für die neuen Farben, wie
er spektakulärer nicht hätte sein können: In Gelsenkirchen zerlegte er die
Konkurrenz, zu der neben Daniel Hazelaar
auch bewährte ältere Recken zählten, überlegen mit neun Längen Vorsprung. Da
scheint es für den von Desiderio und
Toledo angeführten Rest nur um die
Plätze zwei und drei zu gehen.
Weder
im Adbell-Toddington- noch im Buddenbrock-Rennen führte ein Weg an Zoom Diamant vorbei, auch wenn
es beide Male gegen Noah Newport,
der ihn hier wiederum zwacken will, und Nortolanda ziemlich eng war. „Er ist
ein fauler Hund, der nur das Nötigste macht“, beschwichtigte Robin Bakker beide
Male die „Stirnrunzler“ - und der muss wissen, wovon er redet. Die
Erfolgsgeschichte, die er seit 2013 gemeinsam mit „Präparator“ Paul Hagoort schreibt,
ist atemberaubend und sucht in der deutschen Derby-Historie ihresgleichen. Sein
Deutschland-Debüt gibt mit dem 13. Auftritt Susanne Auers Epicure, der ausnahmslos in Schwedens Süden seinen 24.954 Euro
wertvollen Hafer verdient hat. Vier Siege und ein 1:11,4-Ehrenplatz auf der
Hochgeschwindigkeitspiste von Tingsryd sind ein Pfund, mit dem der Fuchs im 4. Vorlauf (11. Rennen) kräftig wuchern kann. Der lange Zeit als
Vierjährigen-Champ des Südens gehandelte Ois
Tschikago und der Adbell-Toddington-Zweite Noah Newport werden ihn auf Herz
und Nieren prüfen.
Erneut
haben um Punkt 12.00 Uhr im 1. Rennen die Amateure das erste Wort. Danach heißt es im 2. Rennen besondere Obacht geben, denn auch an diesem Tag steht ein
Kombi-Pokal auf der Speisenkarte.
Diesmal sind die Reiter in der Vorhand. Ronja Walter hat mit Nobel Steel schon gewonnen, Marlene
Matzky mit Heavenly Dreamgirl gar
schon fünf Schleifen aus ebenso vielen Ausritten gehamstert; da ist wohl ein
Dream Team zusammengewachsen. Zwei Stunden später (6. Rennen) werden die neun Vierbeiner von den Profis noch einmal ins Gebet genommen.
In Erinnerung an
Charlie Mills: Y Not Diamant auf Stippvisite
Seit
1972, dem Todesjahr Charlie Mills‘,
gedenkt Mariendorf eines der bedeutendsten Männer in Trabersport und -zucht
nicht nur deutschland-, sondern weltweit, der sich allein neunmal von 1910 mit
Raute bis 1942 mit Missouri in der Ehrenliste des deutschen Derbys verewigt
hat, mit einem Memorial (8. Rennen). Für einen Siegpreis von
10.000 Euro stellt sich Y Not Diamant,
der Derby-Zweite des Vorjahrs, erstmals in diesem Jahr in Deutschland vor - und
das mit einer grandiosen Bilanz. Bisher ausschließlich in Nordeuropa unterwegs,
gewann der Odessa-Santana-Sohn in Skive, Charlottenlund, Bollnäs, war in einem
Fünfjährigen-Vergleich in Solvalla als Dritter ganz dicht bei der vorderen
Musike und enttäuschte lediglich im norwegischen Jarlsberg, als er nach einem
Run vorneweg kläglich einging. Davon zeigte sich der Wallach zwölf Tage später
in Axevalla bestens erholt und schnappte sich eine weitere Jahrgangs-Aufgabe
samt rund 9.000 Euro. Ihn gilt es aus dem Feld zu schlagen, wobei ihm Fortuna
mit Startplatz „7“ nicht übermäßig hold war. Ebenso rasant beginnen kann der
dreimal in Folge in Frankreich mit den Plätzen 1, 2 und 2 überzeugende
Titelverteidiger Bayard, der es mit
der „8“ noch schlechter getroffen hat. Major
Ass (4) belegte in der 2023er Auflage Platz zwei, die zähe, oft
unterschätzte Isla (1) schlug als
Dritte an. Allen den Rang ablaufen könnte der 2023er Super-Trot-Cup-Sieger Carloforte Font (5), der in dieser
Saison bei drei Auftritten noch nicht zu boxen war und sich mit Jaap van Rijn
zu einem holländischen Vorzeige-Gespann gemausert hat. Lozano Boko, Sangria Pellini
und Keytothehill müssen sich sputen,
wollen sie eine der fünf Prämien schnappen.
Honey Bear - ein Bär
in Silber?
Ebenfalls
20.000 Euro warten auf die neun Finalisten der Silber-Serie (10. Rennen).
Einer Serie, die sich an die Gewinnklasse bis 40.000 Euro richtet und am 16.
März begonnen hat. Von den Siegern der sechs Vorläufe ist lediglich Honey Bear dabei, der den letzten der Qualifier gewonnen, ohnehin mit
vier Treffern am Strich die beste frische Bilanz vorzuweisen hat und der logische
Favorit auf den über 8.800 Euro ausgestellten ersten Scheck ist. Einziges Manko
ist Startnummer „9“ und somit die zweite Reihe hinterm Auto. Das muss Victor
Gentz jedoch nicht allzu viel Kopfzerbrechen bereiten: Da er keinen Nebenmann
hat, kann er sich quasi aussuchen, hinter wem er den bulligen „Bären“ ins
Rennen schickt. Sir Robert, Bella Bavaria und Global Commission heimsten jeweils Ehrenplätze
ein und kämen hinter ihm in Frage.
Die Wett-Highlights am 4. August:
Platzwetten-Gewinnspiel für Bahnbesucher um Wettgutscheine in Höhe von 1.000 Euro über die Platzwette der Rennen 1-4
Prämienausspielung um Wettgutscheine und Sachpreise in Höhe von 5.600 Euro über die Siegwette der Rennen 1-13.
1. Rennen - Platzwetten Garantie 3.000.- Euro.
2. Rennen - Start V5 Wette mit 7.000.- Euro Garantie.
3. Rennen - 6.000.- Euro 3er Wetten Garantie!
4. Rennen - 9.000.- Euro Super-Sieg-Garantie!
5. Rennen - 7.500.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
6. Rennen - 3.000.- Euro Lunch Double-Garantie. (V2)
7. Rennen - 9.000.- Euro Super-Sieg-Garantie!
8. Rennen - Start V7+ Wette mit 20.000.- € Gar. inkl. 5.000.- € JP!
9. Rennen - 9.000.- Euro Super-Sieg-Garantie!
10. Rennen - 6.000.- Euro 3er Wetten Garantie!
11. Rennen - 9.000.- Euro Super-Sieg-Garantie!
12. Rennen - 6.000.- Euro 4er Wetten Garantie! Keine 3er-Wette.
13. Rennen - 3.000.- Euro Daily Double-Garantie. (V2)
14. Rennen
- 7.500.- Euro Sieg-Garantie
inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
Unsere Tipps:
1. Intinori – Tracy – Farmer Simoni
2. Heavenly Dreamgirl – Nobel Steel – Grahish Cash
3. Trogir – Karin Hazelaar – Patron Viking
4. Comand and Conquer S – Remember me – Nelson Newport
5. Ma Bonheur – Neuf du Pape – Early Love
6. Nobel Steel – Sorry Suzanne – Heavenly Dreamgirl
7. Brothers in Arms – Daniel Hazelaar – Desiderio
8. Carloforte Font – Y Not Diamant – Bayard
9. Nortolanda – Cincinnati Beach S – Navajo MH
10. Honey Bear – Liberto – Global Commission
11. Zoom Diamant – Ois Tschikago – Epicure
12. You can do – Magic Woman H – Nikki Greenwood – Power Adam
13. Eckmuhl Jack – Figov de la Cloue – Iltonn Stryck
14. Arrivederci Diamant – Ursinia – Fabulous Girl