„Den musst du kaufen, Werner!“
Seit vielen Jahren ist der niederrheinische Unternehmer Werner Pietsch Traberbesitzer. Aber eine derart erfolgreiche Saison hat der sympathische ehemalige Amateurfahrer noch nie erlebt.
Trotto: Wie kam es zu dem Teilerwerb von Blizzard Diamant, Werner?
Werner Pietsch: „Ich war bereits Mitbesitzer
von Brownie Diamant und Bad Romance Diamant, mit deren
Leistungen ich sehr zufrieden war.
Am 18. Mai gewann Jim Veldman in München mit
Blizzard Diamant, danach meldete sich sofort Roland Hülskath bei mir
und sagte: ‚Den musst du kaufen, Werner!‘
Daraufhin habe ich mich mit Andy Schwarz in
Verbindung gesetzt, und wir konnten uns schnell einigen. Andy ist ein sehr
angenehmer Verhandlungspartner und machte mir – in Anbetracht der Klasse des
Pferdes – einen sehr fairen Preis.
Ich bin glücklich, mit Menschen wie Andy und Dani diesen
Sport genießen und gemeinsame Erfolge feiern zu dürfen.“
Trotto: Wie hast du den Sturmlauf in Aby erlebt?
Werner Pietsch: „Das war natürlich ein absoluter
Gänsehaut-Moment! Blizzard läuft durch die Todesspur neuen Europarekord der
Dreijährigen über die Meile und pulverisiert nach mehr als 20 Jahren einen
Uraltrekord.“
Trotto: Werden wir Blizzard Diamant auch bei der Breeders
Crown sehen?
Werner Pietsch: „Das wird der Trainer noch
entscheiden. Blizzard soll auf jeden Fall am 14. November das
mit 100.000 € dotierte TCT-Finale der Dreijährigen in Wolvega wahrnehmen.
Das wird dann auch das Saisonfinale für den Wallach t
sein. Paul Hagoort sagt, dass er davor nicht unbedingt noch ein
Rennen absolvieren müsse, schloss aber einen Start in Mariendorf ebenfalls
nicht aus.“
Trotto: Du hast mit Brownie Diamant, Bad Romance Diamant
und Brothers In Arms noch drei weitere Breeders-Crown-Optionen. Wie sind da die
Planungen?
Werner Pietsch: „Alle drei sollen in Mariendorf
antreten.
Für Brownie Diamant ist der Hauptlauf der
dreijährigen Stuten geplant, Bad Romance Diamant ist für die
Entlastung vorgesehen.
Brothers In Arms wird nach der guten Hamburger
Leistung bei den älteren Hengsten und Wallachen den Hauptlauf bestreiten.“
Trotto: Gemeinsam mit Hermann Lehner hast du im
vergangenen Jahr sehr viel Geld für den Ankauf von Brothers In Arms ausgegeben.
Nach dem Vorlaufsieg im Derby konnte der Hengst danach im Finale als Vierter
nur noch bedingt überzeugen. Den Grund dafür habt ihr aber erst sehr viel
später erfahren. Was war da los?
Werner Pietsch: „Brothers In Arms litt bereits in
Frankreich an Borreliose, also einer Infektion durch einen Zeckenbiss.
Das muss – unter Einhaltung der nötigen Karenzzeiten – in
regelmäßigen Abständen mit Antibiotika behandelt werden.
Leider wurde uns das beim Ankauf des Pferdes nicht
mitgeteilt, sondern erst in diesem Jahr durch die ehemalige Pflegerin, die uns
eher zufällig fragte, ob er noch regelmäßig behandelt werde.“
Trotto: Hattet ihr dann nicht überlegt, den Verkäufer zu
verklagen und den Hengst zurückzugeben?
Werner Pietsch: „Wir haben das geprüft, sahen aber
nur sehr geringe Erfolgsaussichten. Also haben wir es gelassen.“
Trotto: Vergangenen Sonntag haben wir dann endlich wieder
den wahren Brothers In Arms im Großen Preis von Deutschland gesehen. Wie groß
war eure Erleichterung?
Werner Pietsch: „Wir waren sehr glücklich über den
starken Ehrenplatz zu Stens Rubin. Unser Hengst konnte endlich mal wieder
zeigen, wie gut er ist, wenn er absolut fit ist.
Nach dieser Vorstellung können wir nun mit großer
Zuversicht nach Mariendorf fahren.“