Drei Musketiere in den Derby-Vorläufen
(MW) Einen Tag nach den vierjährigen Ladys gehen
die Herren der Generation 2019 ins Vorexamen, das da lautet, unter die besten
Vier der drei Derby-Vorläufe zu kommen, um am 20. August am Start zu sein, wenn
es zum 128. Mal heißen wird: Start frei zum deutschen Traber-Derby, das mit
einer Dotation von 250.000 Euro lockt. Gegen das aus 27 Köpfen bestehende
starke Geschlecht wagt sich diesmal keine Stute.
Wer
die 1:11,2-Gala des Gio Cash
im Adbell-Toddington-Rennen live erlebt hat, hegte keine Zweifel, in dem vom
Berliner Pierre Sagitz gezüchteten Hengst den haushohen Derby-Favoriten
ausgemacht zu haben. Der Rappe, der seit zwei Jahren seine extrem dick belegten
Brötchen in Frankreich, Schweden, Italien und den Niederlanden verdient hat -
zu den Big Points zählen Siege im Breeders-Course-Finale der Zwei- wie
Dreijährigen sowie ein zweiter Platz im renommierten Gran Premio Orsi Mangelli
2022 in Turin -, ging mit Gewinnen von mehr als 300.000 Euro als glasklarer
11:10-Favorit in die letzte bedeutende Derby-Vorprüfung - und wurde in jenem
Buddenbrock-Rennen verblüffend leicht von Y Not Diamant gestoppt. Das tat dem
Standing des von Dion Tesselaar vorbereiteten Hengstes in den Augen der
Setzkommission keinen Abbruch: Er dürfte im 3. Vorlauf (11. Rennen)
kaum mehr als zum Geldwechsel-Kurs antreten und für die Wetter, die die mit
20.000 Euro Garantie-Auszahlung inklusive 5.000 Euro Jackpot gespickte
V7+-Wette in Angriff nehmen, ein halbwegs sanftes Ruhekissen sein. Nummer „3“
ist für die bombensichere Startrakete die ideale Abflugrampe. Da sollten ihm
auch der mit beeindruckenden Formen aus Italien kommende Fiorano, der heuer
sechs seiner sieben Versuche jenseits der Alpen als Sieger beendet hat, Django
Hill, der als Zweiter des Adbell-Toddington-Rennens scharf geschossen hat, Sir
Express und Sir Robert nicht in die Siegsuppe spucken. Die Berliner Fans werden
Lokalmatador Black Mountain die Daumen drücken.
Noch
heller strahlt die 2. Vorlauf-Ampel
(7. Rennen) in Grün für Y Not Diamant - genau jenen
Wallach, der Gio Cash im Buddenbrock-Rennen so eiskalt die Leviten gelesen hat.
Vier Längen vor Gio Cash schlug der Schwarzbraune der Ställe Express und M.S.
Diamanten an und mischte die Karten fürs Blaue Band komplett neu. Startplatz
„7“ sollte dem von Paul Hagoort vorbereiteten und von dessen kongenialem
Vollstrecker Robin Bakker gesteuerten Wallach keine Steine in den Sieg-Weg
legen. Für Prämienjäger, die für eine gewonnene 10-Euro-Siegwette an der großen
Prämienmauslosung teilnehmen, an deren Ende am 20. August ein nagelneues Automobil der Marke Mitsubishi Space Star
1.2 Select im Wert von 15.500 Euro ausgespielt
wird, dürfte Y Not Diamant gemeinsam mit Gio Cash der sicherste Weg zu einem
Los sein. Wer begleitet ihn ins Finale? Erster Anwärter dürfte Uccellone als
Sieger des Großen Preises von Bayern sein. Rudi Haller weiß, wie man
Derby-Pferde formt. Die „8“ dürfte dem Wieserhofer jedoch einiges
Kopfzerbrechen bereiten, der im Buddenbrock-Rennen Vierter hinter den drei
Gesetzten war. Nach alter Klasse wäre auch Smart Hill As eine Option, der an
Berlin allerbeste Erinnerungen hat: 2021 begann er seine Karriere auf der
Derby-Bahn mit einem fulminanten Doppelschlag im Gerhard-Krüger-Memorial und im
Jugend-Preis und besuchte auch ein Jahr später im Auktionsrennen den Winner
Circle. Danach war reichlich Sand im Getriebe, doch gilt auch für ihn die alte
Turfweisheit: „Vergiss nie die beste Form eines Pferdes.“
Lange
galt Schampus als der große Gegenspieler Gio Cashs, wenn
es um die Prognose nach dem Derby-Sieger ging. Fünf Siege aus ebenso vielen
Versuchen waren ein mächtiges Pfund, das auch nicht kleiner wurde, als er in
Kopenhagens Vierjährigen-Elite erstmals von einem zur erweiterten europäischen
Spitze zählenden B A Superhero bezwungen wurde. Das Kräftemessen mit Gio Cash
im Adbell-Toddington-Rennen sowie mit Gio Cash und Y Not Diamant im
Buddenbrock-Vergleich ging klar zu seinen Ungunsten aus. Den Rest hielt der
Schützling des Lasbeker Gestütstrainers Josef Franzl jedoch derart gut in
Schach, dass an seinem Platz auf der Setzliste keine Zweifel aufkamen. Für die
Plätze hinter ihm kommen in Vorlauf 1
(3. Rennen) vor allem die beiden
„Diamanten“ Yahoo und Yucatan sowie See the Moon in Frage.
Weitere
Höhepunkte des um 12.00 Uhr
beginnenden 14-Gänge-Menüs: Mit 50.000 Euro die meiste Kohle wartet auf die
neun männlichen Finalisten der Dreijährigen-Serie
(5. Rennen), die seit Mai durch
München, Hamburg, Gelsenkirchen und Berlin getourt ist und als kleiner
Ausgleich für das im Vorjahr von drei- zu vierjährigen Trabern umgeschriebene
Derby daherkommt. „Yin Yang vor Daniel Hazelaar und Zoom Diamant“ lautete das
Ergebnis des letzten Laufs in Berlin, und einiges spricht dafür, dass es
ähnlich kommt. In die Phalanx der Niederländer könnte wohl am ehesten Nelson
Newport einbrechen, der mit Rudolf Haller die Münchner Aufgabe als Bester gelöst
hat.
In Gedenken an
Charlie Mills: Spitzenklasse am Ablauf
Seit
1972, dem Todesjahr Charlie Mills‘,
gedenkt Mariendorf eines der bedeutendsten Männer in Trabersport und -zucht
weltweit. Dem Mann mit der Zigarre, einem Meister des Trainierens, der sich
dreimal in der Siegerliste des Prix d’Amérique verewigt hat, ist ein Memorial (10. Rennen) gewidmet, das für
Prämien von 20.000 Euro alle Wünsche erfüllt. Der schwedische Europabummler
Prosperous ist nach einem halben Jahr Pause wieder prächtig in Schwung
gekommen. Der von Henk Grift trainierte Rappe steht als Fan des Rechtskurses
nach vier Besuchen in Mariendorf noch mit weißer Weste da. Soll sich diese
Serie fortsetzen, muss er in erster Linie den von Jaap van Rijn gesteuerten
Keytothehill, Berlins eisenharten Major Ass, den oft in Frankreich sein Heil
suchenden Jason Dragon sowie BILD-Pokal-Sieger Bayard aus dem Weg räumen. An
guten Tagen und ebensolchen Rennverläufen kann City Guide allen einen Strich
durch die Sieg-Rechnung machen. Ein hartes Amt demzufolge für Everest Védaquais
sowie die beiden sturmerprobten Stuten Kiss Me Bo und Isla, eine der fünf
Prämien zu ergattern.
Purple Rain - der Hit
für Silber?
Ebenso
viel steht für die zwölf Finalisten der klassemäßig eine Etage tiefer
angesiedelten Silber-Serie (12. Rennen) auf dem Spiel. Rudi Hallers
Wahl fiel auf die mit der „6“ loslegende Blind Date, die, „wenn sie nicht so
speziell wäre, vermutlich schon 100.000 Euro gewonnen hätte.“ Bislang hat die
Sechsjährige bei unter anderem 15 Volltreffern 35.202 Euro Gage eingetrabt und
2023 bei fünf Engagements noch keinen Bezwinger gefunden. Kein Wunder, dass
sich ihr Ausbilder für sie und gegen Idefix (4) entschieden hat, der sogar 19
Mal die Linie als Erster passiert hat. Ihn wird mit Christoph Schwarz einer der
begehrtesten Catchdriver des südlichen deutschsprachigen Raums ins Gebet
nehmen. Nicht zu verachten sind desgleichen die Formenspiegel von Waldgeist
(5), Scala (2) und Orkan Bo (3). Die größten Brocken müssen mit der zweiten
Reihe hinterm Startauto vorliebnehmen. Zeit wird’s für Chimichurri, seinen
furiosen Mariendorfer 1:10,5-Rekordlauf in allen Facetten zu bestätigen, was
von der „11“ für den Frontrenner nicht einfach wird. Unabhängiger vom Verlauf
scheint Purple Rain (12), der mit einer ähnlich Kopfschmerzen verursachenden
Startnummer jüngst den Super-Trot-Cup-Vorlauf trotz langer Wege an der frischen
Luft auf verblüffende Weise an sich gerissen hat. Ob solch eine Show auch gegen
eine gut aufgelegte Blind Date gelingt?
Wer
bis dahin noch im V7+-Wettspiel ist,
das mit dem 8. Rennen beginnt, wird
sich im 14. Rennen hoffentlich breit
aufgestellt haben. Das Match der zwölf „Franzosen-Traber“ kommt als Buch mit
sieben Siegeln daher. Einiges spricht für Hero d’Hertals, der seit rund einem
Jahr seinen Hafer in Holland verdient, wo die „Trotteurs français“ einen
höheren Stellenwert haben als hierzulande. Im Sulky sitzt Hollands Goldhelm
Jaap van Rijn, Startplatz „7“ ist akzeptabel.
Die Wett-Highlights am 6. August:
Prämienausspielung um Wettgutscheine und Sachpreise im Wert von 5.100 Euro über die Siegwette der Rennen 1-13.
Platzwetten-Gewinnspiel für Bahnbesucher in den Rennen 1-4 um 1.000 Euro.
Gewinnspiel „Besitzer für 1 Tag“
1. Rennen - Lunch Double-Rennen.
2. Rennen - Start V5 Wette mit 6.666.- Euro Garantie.
3. Rennen - 10.000.- Euro Sieggarantie!
4. Rennen - 7.777.- Euro 3er Wetten Garantie!
5. Rennen - 7.500.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
6. Rennen - Mit 3er und 4er Wette.
7. Rennen - 10.000.- Euro Sieggarantie!
8. Rennen - Start V7+ Wette mit 20.000.- € Garantie inkl. 5.000.- € JP!
9. Rennen - 7.500.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
10. Rennen - 7.777.- Euro 3er Wetten Garantie!
11. Rennen - 10.000.- Euro Sieggarantie! Garantie!
12. Rennen - 7.777.- Euro 4er Wetten Garantie! Keine 3er-Wette.
13. Rennen - 3.000.- Euro Daily Double Jackpot.
14. Rennen - 7.500.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot..
Unsere Tipps:
1. Lion Greenwood – Intinori – Merano Boko
2. Pinaki – Power Shaman – Desire BR
3. Schampus – Yahoo Diamant – See the Moon
4. Kastet – Athanasius – Di Ospeo
5. Yin Yang – Daniel Hazelaar – Nelson Newport
6. Klaus Hazelaar – Fight of the Night – Ido d’Agice – Alwine
7. Y Not Diamant – Uccelone– Simba
8. Power Snatch – Heartbeat – Breeding of Hanke
9. Tracy – Meghan Boko – Delta
10. Keytothehill – Bayard – Prosperous
11. Gio Cash – Fiorano – Django Hill
12. Blind Date – Kosmos Renka – Purple Rain
13. Imagine Dragons – Larry Leisure – Zidane PS