Massimo holt das Maximum
Das Vierjährigen-Rennen um 10.000 Euro Preisgeld endet mit einer Riesenüberraschung. Die ebenso hoch dotierte Gold-Serie verläuft dramatisch.
Das war schon nicht ohne – aber der ebenfalls mit 10.000 Euro dotierte dritte Lauf der Gold-Serie toppte sogar noch die Ereignisse. Denn ebenso wenig wie mit Luna Scott war im Vorfeld mit Heinrich Riewes Kiss Me Bo und ihrem Catchfahrer Dennis Spangenberg gerechnet worden. Der für über 25-fache Odds gehandelten Stute schien auf der kurzen Meilendistanz zunächst einmal keine Bedeutung zuzukommen, denn sie lag eine Runde vor dem Ziel scheinbar chancenlos an drittletzter Stelle an der Innenkante. Doch auf der Zielgeraden überschlugen sich die Ereignisse. Der Pilot Mister Ed Heldia (Michael Nimczyk) streckte verblüffend schnell die Waffen und an seine Stelle rückte Major Ass (Victor Gentz), der schon klar die Nüstern vorne hatte, mit dem sicheren Sieg vor Augen aber unmittelbar vor dem Pfosten ansprang. Im selben Moment hatte sich ganz außen Kiss Me Bo hervorragend in Szene gesetzt. Und tatsächlich: Die Auswertung des Zielfotos ergab einen minimalen Vorteil gegenüber dem hart innen durchgestoßenen Inspector Bros (Robbin Bot). Das alles in einer Wahnsinnszeit: Die Uhren blieben bei 1:11,3 min. stehen – für Kiss Me Bo eine überragende neue Rekordmarke!
In der Silber-Serie ging es wie stets um 6.000 Euro Preisgeld. In dem siebenköpfigen Feld setzten die meisten Zuschauer auf Thorsten Tietz und den bei 2,3:1 notierten Purple Rain. Das war genau die richtige Entscheidung. Der von Gerhard Holtermann für die Farben von Werner Pietsch trainierte Wallach bekam zwar nicht sofort die Führung, drückte aber gleich im ersten Bogen mächtig auf das Gaspedal und übernahm eingangs der Tribünengeraden endgültig die Regie. Damit war aber noch längst nicht alles in trockenen Tüchern. Denn ab Mitte der Gegenseite griff der anfangs noch unauffällige Blizzard PS (Victor Gentz) immer stärker in das Geschehen ein. Im Einlauf stellte der dreimal hintereinander siegreiche Herausforderer Purple Rain zum Kampf und hatte rund 200 Meter vor der Linie einen ganz starken Moment. Doch Purple Rain hielt dem Druck stand und machte sich in 13,8/1.900m wieder frei – eine blitzsaubere Leistung!
Der Renntag hatte mit einem Sieg von Michael Nimczyk und King of the Hill begonnen. Der kleine Bruder der beiden Derby-Triumphatoren Unforgettable und Expo Express lag zunächst an dritter Position und begab sich auf der Gegenseite kontinuierlich weiter nach vorne. In 14,1/1.900m blieb der Wallach aus dem Besitz von Karin Walter-Mommert nur eine Zehntelsekunde über seiner Bestzeit. Danach kam zunächst einmal der Fahrernachwuchs an die Reihe: Das MiniTraber-Rennen ging an den zehnjährigen Ben Schlüter und sein Pony Karat’s Fleur. Im Anschluss waren die Amateure in Aktion. Sarah Kube dirigierte Berenice Gar sofort an die Spitze und konnte dann erfolgreich das Tempo aus der Partie nehmen, ohne dass gegnerische Angriffe erfolgten. Im Einlauf löste sich Berenice Gar souverän. Gute zwanzig Minuten später lautete das Motto: Lola gegen Lola. Die von Dennis Spangenberg gesteuerte Lola Vici hatte eine Runde vor dem Ziel das Kommando ergattert, musste sich aber im Einlauf mächtig strecken, um die vehement attackierende Lola Dragon (Thomas Panschow) abzuwehren.
Der Überraschungscoup von Luna Scott im Vierjährigen-Rennen hatte die Zahl der noch mit Erfolgsaussichten an der V7+ beteiligten Anteilscheine bereits kurz nach dem Auftakt der Kombiwette wie Butter in der Sonne schmelzen lassen. Der Sieg des zur 10,3-fachen Quote gehandelten Mountain Hero mit seinem Trainer Victor Gentz ließ den ersten Rang der Kombiwette dann schon drei Rennen vor Schluss endgültig platzen. Es entstand ein Jackpot in Höhe von rund 6.122 Euro – nur der zweite Rang wurde letztendlich getroffen. Mountain Hero war total unterschätzt worden – völlig unverständlich, zumal er Anfang des Monats bereits einen überzeugenden Ehrenrang erzielt hatte. Der Wallach ging sofort nach vorne und brachte das Rennen ganz locker nachhause. Völlig anders gestaltete sich der Verlauf für Kornelius Kluth und You can do, denn die noch etwas unsichere, aber hoch veranlagte Stute verbrachte kaum einen Meter an der Innenkante. Sie fand jedoch bis weit in die Gegenseite hinein ein Führpferd und schlug dann aus dem letzten Bogen heraus eiskalt zu. Ein starker Auftritt, der Geschmack auf mehr macht.
Gesamtumsatz: 88.452,89 Euro. Bahnumsatz: 33.806,93 Euro. Außenumsatz: 54.645,96 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 29. Mai statt. Beginn ist vermutlich gegen 16.00 Uhr, bitte beachten Sie unsere diesbezüglichen zeitnahen Veröffentlichungen. Im Mittelpunkt stehen das mit 10.000 Euro dotierte und von trotto.de gesponserte Vierjährigen-Rennen, die Newcomer-Serie um 6.000 Euro Preisgeld sowie mehrere PMU-Prüfungen. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 23. Mai. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de