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    Emma Stolle schnappt sich den Amateur-Pokal

    Mit ihrem Wallach Karel G Greenwood ist die 24-jährige Amazone im Vorlauf zwar nur Dritte, im Finale aber ganz vorne. Bei den Profis wird Thorsten Tietz mit drei Siegen zum Mann des Tages.

    Von Karin Walter-Mommert spendierter Glühwein und von einem festlich geschmückten und von Amy Fink höchst professionell gelenkten Mini-Traber angeführte Paraden: Auf der Derby-Bahn ging es am 4. Advent mächtig weihnachtlich zu. Und natürlich war die Sonntagveranstaltung auch für die Bestplatzierten des mit insgesamt 13.000 Euro dotierten Winter-Pokals der Amateure eine Art vorgezogene Bescherung. Bereits im 1. Vorlauf steckte richtig Pfeffer in der Partie, denn der weiterhin in der bundesweiten Wertung führende Thomas Maaßen, der im Sulky von Kathy Scott Platz genommen hatte, und seine Verfolgerin Emma Stolle, die die Leinen von Beppi Santana in die Hand nahm, schenkten sich nichts. Thomas Maaßen verschaffte Kathy Scott zwar sofort die Spitze, doch mit dem Erreichen der Tribünengeraden gab Emma Stolle mächtig Gas und Beppi Santana zog in Front. Damit war das Menü jedoch noch längst nicht gegessen, denn im Einlauf kämpfte sich Kathy Scott brandgefährlich an den 1,2-Favoriten heran. Doch Beppi Santana zeigte eine eiserne Moral und wies die ebenfalls bravourös agierende Gegnerin in 14,5/1.900m mit einer halben Länge Vorsprung ab. 

    Hier hatte Thomas Maaßen also das Nachsehen – doch dafür schlug der amtierende Amateur-Champion im 2. Vorlauf zu. Und zwar mit Kaiserhof Newport, der sich sich in 16,8/1.900m völlig problemlos durchsetzte und mit einer Länge Vorsprung gewann. Nur unmittelbar nach dem Start musste Kaiserhof Newport den ebenfalls flinken Ikarios (Sina Baruffolo) für wenige Sekunden neben sich erdulden. Doch nachdem Thomas Maaßens Schützling seine Nüstern nach vorne gestreckt hatte, drohte keinerlei Opposition mehr. Denn die anderen Teilnehmer belauerten sich gegenseitig und kein Gespann traute sich trotz des recht mäßigen Tempos in die zweite Spur – ganz zu schweigen von dem Versuch eines  ernsthaften Angriffs. Erst Ende der Gegenseite, als San Pardo (André Pögel) und der vor ihm liegende Workaholic Diamant (Daniela Fellner) nach außen gingen, kam etwas Bewegung ins Feld. Emma Stolle konnte ihre Siegambitionen mit dem 1,4-Favoriten Karel G Greenwood in dieser Phase jedoch begraben, denn ihr Wallach saß nun am Ende des kleinen Feldes rettungslos fest. Als Karel G Greenwood ausgangs des Schlussbogens endlich Freiraum fand, machte er zwar noch viel Boden gut. Mehr als das dritte Geld hinter Kaiserhof Newport und dem innen tapfer durchziehenden Ikarios war aber nicht mehr drin. . 

    Das war – wie die junge Amazone später im Interview freimütig einräumte – mächtig dumm gelaufen. Aber gerade deshalb hielt Emma Stolle für das Finale an Karel G Greenwood fest. Genau die richtige Entscheidung, wie sich schon wenig später herausstellen sollte. Den ebenfalls in ihrem Besitz befindlichen Beppi Santana vertraute sie stattdessen Marcus Gramüller an. Und der zweite Anlauf sah tatsächlich prompt viel besser aus: Karel G Greenwood flog zwar auch in der Startphase des Finales nicht gerade los wie ein Pfeil vom Bogen, suchte aber viel energischer als im Vorlauf den Kontakt zur Spitze, die derweil Beppi Santana eingenommen hatte. Hinter dem Piloten lag Thomas Maaßen mit Kaiserhof Newport (Kathy Scott war im Finale nicht angetreten) an der Innenkante, während Workaholic Diamant und Daniela Fellner die Außenspur anführten. Mit Erreichen der Gegenseite wurde es turbulent, denn nun machte Emma Stolle ernst und beorderte Karel G Greenwood zum Angriff. Bis zum Erreichen des Schlussbogens versuchte der weiterhin in zweiter Spur liegende Workaholic Diamant noch gegenzuhalten, aber dann ging es für den Außenseiter nicht mehr weiter – der Braune verfiel in Galopp.

    Auch der Pilot Beppi Santana musste die Waffen strecken, als die Autorität von Karel G Greenwood zu Beginn des Einlaufs immer größer wurde. Emma Stolles Schützling ging in 15,1/1.900m einem souveränen Sieg entgegen. Das zweite Geld verdiente sich der von Sina Baruffolo überaus clever zwischen allen Hindernissen hindurch gesteuerte Ikarios, dem sie unterwegs jeden unnötigen Meter erspart hatte. Auch der stets im Fahrwasser von Workaholic Diamant positionierte Peyton Manning (Linda Matzky) hatte einen passenden Verlauf vorgefunden und wurde dafür mit dem dritten Rang belohnt. Während Beppi Santana wenigstens Platz vier blieb, war der Fünfte Kaiserhof Newport eindeutig der Pechvogel des Rennens, denn er fand zu keinem Zeitpunkt eine Passage. Doch obwohl Thomas Maaßen mit diesem Ergebnis sicherlich nicht zufrieden war, konnte sich seine Gesamtausbeute durchaus sehen lassen. Der Amateur-Champion punktete im Rahmenprogramm nämlich noch mit Jenna Trans R, die nach einem verdeckten Rennen mit riesigem Speed ganz leicht mit drei Längen Vorsprung in 15,5/1.900m auftrumpfte. Für den in Willich lebenden Gastronomen sieht es in der Meisterschaftsgesamtwertung also weiterhin sehr gut aus: Er führt nun aktuell mit 23:19 Saisonsiegen vor Emma Stolle.

    Bei den Profis wurde Thorsten Tietz zum Mann des Tages, denn ihm gelangen insgesamt drei Treffer. Als Auftakt der Triplette machte Lopetegui nicht viel Federlesen mit seinen sechs Konkurrenten. Der Trixton-Sohn legte gleich beim ersten Start seiner Laufbahn mächtig offensiv los und gewann mit sechs Längen Vorsprung. Ähnlich deutlich ging es auch beim zweiten Erfolg des mehrfachen Berliner Champions zu: Mit Dexter CG drückte Thorsten Tietz gut eine Runde vor dem Ziel auf das Gaspedal und der Rest war für den 15,7/1.900m trabenden Wallach nur noch eine Formsache. Weitaus spannender machte es Tietz dann bei seinem dritten Triumph, denn Pandroklus Eck, der nur eine Zehntelsekunde langsamer als Dexter CG war, lag während des Rennens lange Zeit unscheinbar im hinteren Drittel des Feldes. Im Einlauf zog der Vierjährige aber grußlos an seinen Konkurrenten vorbei. 

    Mit seinem achten Sieg hintereinander machte Naidoo seinen Trainer und Besitzer Dirk Hafer einmal mehr stolz. Ein lockerer Spaziergang war die Aufgabe für den von Kornelius Kluth pilotierten Wallach allerdings nicht, denn der die Spitze zäh behauptende Bel Massive (Thomas Panschow) erwies sich als überaus unangenehmer Kontrahent. Doch trotz des anspruchsvollen Verlaufs in der Außenspur gewann der 1,0-Topfavorit Naidoo in 15,8/1.900m am Ende knapp die Oberhand. Kornelius Kluth erzielte zudem noch einen weiteren Tagessieg. Nämlich mit Grietje, die über die lange 2.500-Meter-Distanz von der Grundmarke aus über dem Feld stand und auf der Schlusshalben auf und davon ging.     

    Ein reines Duell zweier Traber entbrannte in der Gewinnsummenklasse bis 30.000 Euro. Der grandios aufgelegte Ito (Robbin Bot), der ausgangs der Startgeraden druckvoll nach vorne gegangen war, wurde von dem tapferen Mockridge (Victor Gentz) zwar hart bedrängt, aber nie in die Knie gezwungen. Ganz im Gegenteil: Mitte der Zielgeraden löste sich Ito Hengst in 14,5/1.900m sogar völlig überlegen mit vier Längen Vorsprung von seinem Konkurrenten.       

    Gesamtumsatz: 147.677,50 Euro.  Bahnumsatz: 40.387,55 Euro. Außenumsatz: 107.289,95 Euro. 

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung – der große Saisonabschluss mit der Verlosung eines Alfa Romeo im Wert von 23.500 Euro – findet am Donnerstag, dem 30. Dezember statt. Beginn ist vermutlich um 16.30 Uhr – bitte entnehmen Sie die exakte Anfangszeit unseren zeitnah erfolgenden Ankündigungen.  Im sportlichen Mittelpunkt stehen vor allem vier lukrativ dotierte PMU-Rennen. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Donnerstag, dem 23. Dezember. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.