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Rock my Dreams rockt die Rennbahn

Doch die Stute ist nicht die einzige grandiose Breeders-Crown-Siegerin: River Flow, Because you love me, Kyriad Newport, Ole Bo und ALL IN LOVE gewinnen ebenso spektakulär.

Sechs Hauptläufe und vier Entlastungen für die nach Alter und Geschlecht getrennten zwei- bis vierjährigen Pferde bildeten das glamouröse Kernprogramm des zweiten Breeders-Crown-Tages. Inklusive der Züchterprämien wurden bei der insgesamt sogar 14 Rennen umfassenden Veranstaltung rund 210.000 Euro Preisgeld an die Sieger und Platzierten ausgeschüttet. Doch wen der sechs Hauptlaufsieger soll man rückblickend besonders hervorheben? Diese Frage war am Sonntag überhaupt nicht zu beantworten. Denn alle sechs Triumphatoren – gemeint sind hier die Pferde - begeisterten das Publikum mit herausragenden Leistungen, rasanten Kilometerzeiten und eiserner Moral. Kein einziger dieser Traber kam glücklich zu seinem Sieg, jeder Erfolg war hochverdient. Wenn man ein Fazit des Breeders-Crown-Abschlusstages ziehen kann, dann wohl dieses: Alle sechs Sieger bewiesen, dass Pferde vierbeinige Spitzenathleten sein können und auf vorzügliche Art und Weise all diejenigen Eigenschaften verkörpern, die den Sulkysport so faszinierend machen.            

Da wir keine Unterscheidung in der Wertigkeit machen wollen, hier nun also die BC-Sieger in chronologischer Reihenfolge: Rock my Dreams rockte den inklusive der Züchterprämie mit über 50.000 Euro dotierten Hauptlauf der vierjährigen Stuten und in ihrem Sulky saß natürlich Josef Franzl, der in Personalunion Besitzer, Fahrer und Trainer der Braunen ist. Für den aktuell in Schleswig-Holstein lebenden Bayern war das natürlich ein absoluter Totaltriumph, der umso schöner war, da Rock my Dreams ausgangs der Startgeraden eine überaus brenzlige Situation – es war für sie durch die nach unten drückende Jacy di Quattro (Robbin Bot) viel zu eng geworden – erfreulicherweise schadlos überstand. Was im Anschluss folgte, war einfach bombastisch: Die Stute übernahm ausgangs des ersten Bogens das Kommando und ging in der letzten Kurve einfach auf und davon. In 1:13,3/1.900m trennten sie am Ende volle sechs Längen von ihren Verfolgern.

„Ich war mir eigentlich von Anfang an sicher, dass ich gewinnen kann – nur der Startplatz eins war für mein Pferd nicht ganz optimal“, schilderte Pietro Gubellini in dem vom Rennkommentator Peter Fahrentholz gekonnt auf Italienisch geführten Interview seine Beurteilung des Hauptlaufs der zweijährigen Hengste und Wallache. Dass das Vertrauen auf seinen Schützling Ole Bo vollauf berechtigt war, unterstrich der für die Farben von Roger Wittmann und Thorsten Weck laufende Dunkelbraune mit einer blitzsauberen Leistung. In der Startphase überhastete Gubellini nichts, aber im trotto.de-Bogen führte er Ole Bo dann entschlossen nach vorne und der Muscle Massive-Sohn gewann in 15,4/1.900m mit vier Längen Vorsprung drückend überlegen. Nicht minder imposant war die Siegerin im Hauptlauf der zweijährigen Stuten. Mit ihrem Trainer Dion Tesselaar im Sulky ließ ALL IN LOVE die Gegnerinnen nur auf den ersten Metern gewähren und übernahm auf der Tribünengeraden energisch das Kommando. Auf der Schlusshalben verabschiedete sich die Braune im Rush von den Konkurrentinnen und gewann in 16,2/1.900m mit vier Längen vor Rose Hill (Robin Bakker).

Sie ist die eindeutige Königin der dreijährigen Stuten: Wer nach dem Derby-Meeting noch an der wie stets von Michael Nimczyk präsentierten Kyriad Newport gezweifelt hatte, wurde nun endgültig eines Besseren belehrt. Erstaunlicherweise war sie erneut nicht die Favoritin des Rennens, sondern die von Marc Elias gesteuerte Jeopardy. Und die Geschehnisse des Stuten-Derbys wiederholten sich: Während Kyriad Newport blendend startete, war Jeopardy sofort in der Luft und wurde disqualifiziert. Diesmal begnügte sich Michael Nimczyk aber nicht mit einer Lage in der Spitzengruppe, sondern machte Nägeln mit Köpfen und dirigierte Kyriad Newport noch vor dem Erreichen des ersten Bogens in Front. Aus dieser Lage heraus schaltete und waltete die Vierbeiner-Lady aus dem Stall von Ulrich Mommert wie sie wollte und gab ihren Gegnerinnen auf der Zielgeraden kräftig Fersengeld. Die Uhren blieben bei 14,5/1.900m für sie stehen und ihr Vorsprung betrug vier Längen.

Weniger gut lief es für den Deutschen Meister im Hauptlauf der dreijährigen Hengste und Wallache, denn der sonst so zuverlässige Straight Flush war nicht zum Traben zu bewegen. Die Prüfung ähnelte ohnehin eher einem Galopprennen – genau die Hälfte der 14 Teilnehmer wurde entweder disqualifiziert oder angehalten. Dafür wuchs ein anderes Pferd über sich hinaus: Der erstmalig von Jaap van Rijn gesteuerte Because you love me erwies sich als Volltreffer und wurde in 12,7/1.900m zum schnellsten Sieger der Veranstaltung. Der Hengst mischte gleich beim Kampf um die Führung mit, lag dann unterwegs an zweiter Position an der Innenkante und als ihn Jaap van Rijn Ende der Gegenseite herausnahm, explodierte er vor Spritzigkeit. Der 32,5:1-Außenseiter, der zugleich für etliche Jackpots sorgte, rannte auf acht Längen Vorsprung von seinen Verfolgern weg und dieser glorreiche Auftritt wird mit Sicherheit keine Eintagsfliege gewesen sein.

Kurz darauf wollte es Jaap van Rijn natürlich auch im Hauptlauf der vierjährigen Hengste und Wallache mit Velten von Flevo wissen und nachdem der Derby-Sieger der Saison 2019 die Spitze erobert hatte, sah es zunächst einmal gut für ihn aus. Doch war dann geschah, war geradezu irre – der verrückteste Rennverlauf des gesamten Meetings bahnte sich an und aus ihm ging ein Sieger hervor, den man gar nicht genug loben kann. Denn was River Flow in der Hand von Thorsten Tietz vollbrachte, war einfach phantastisch und wie von einem anderen Stern. Obwohl der 15,1:1-Außenseiter mit einer wahren Tempohatz Jagd auf den Favoriten machte sowie zu keinem Zeitpunkt aus der Todesspur wegkam und obwohl Thorsten Tietz jeden Meter des Rennens so fuhr, als sei es schon das Finish, ging River Flow in diesem geradezu mörderischen Duell als Sieger hervor. Am Ende gewann er in 13,1/1.900m mit anderthalb Längen Vorsprung sogar noch leicht, während Velten von Flevo dem gnadenlosen Verlauf Tribut zollen musste und das zweite Geld an Place Royal (Michael Nimczyk) verlor.     

Die Ergebnisse der vier Entlastungen: In der Hand des Europarekordlers Heinz Wewering platzte bei dem zweijährigen Don Trixton bei seinem vierten Lebensstart endgültig der Knoten. Der 29-malige Deutsche Meister steuerte den Hengst der Berliner Besitzerin Margitta Föllmer sofort an die Spitze. Don Trixton gab sich in 15,3/1.900m nie eine Blöße, lediglich der zweitplatzierte Pogba (Kornelius Kluth) konnte in feiner Manier den Anschluss halten. Bereits vierjährig ist Purple Rain, dessen Rennlaufbahn erst in dieser Saison richtig begonnen hat und nun gewaltig Fahrt aufnimmt. Sein Siegfahrer Thorsten Tietz war von der Leistung total begeistert und vor allem die Moral des Dunkelbraunen, der den Part des Tempomachers übernommen hatte, muss man loben. Denn als Moncler Bo (Jaap van Rijn) eine halbe Runde vor dem Ziel gewaltig aufrückte und einen Moment schon wie der Sieger aussah, hielt Purple Rain eisern dagegen und hielt dem Angreifer in 13,7/1.900m mit einem hauchdünnen Vorteil stand.   

Für die Dreijährigen wurden zwei Entlastungen ausgetragen. Olympia Hazelaar, die im Stuten-Derby einen feinen dritten Platz belegt hatte, bewies mit Thorsten Tietz im Sulky einmal mehr ihr riesiges Laufvermögen. Das schien auch Michael Nimczyk, der mit Kathy Scott zunächst die Führung übernommen hatte, neidlos anzuerkennen – denn als Thorsten Tietz mit Erreichen der Tribünengeraden in der Außenspur aufs Gaspedal drückte, ließ ihn der Goldhelm kampflos passieren. Das war es dann auch schon: In 14,8/1.900m blieb Olympia Hazelaar bis ins Ziel souverän und Kathy Scott hielt ebenso ungefährdet den zweiten Platz. Itseblitz machte es dagegen viel spannender. Denn Jochen Holzschuhs Schützling agierte zwar ebenfalls offensiv und führte zeitweilig mit großem Vorsprung – doch am Ende trennten ihn in 14,5/1.900m nur wenige Zentimeter vor dem speedstarken Kirby Starlake (Rob de Vlieger). Dass es sehr knapp wurde, dürfte Jochen Holzschuh allerdings total egal gewesen sein, denn der Profi erzielte am Breeders-Crown-Wochenende mit seinem Lot eine optimale Ausbeute.    

Vier weitere Rennen rundeten den zweiten Tag des Meetings ab. Dem Debütanten Cardolan Byd eilte ein guter Ruf voraus und das zu Recht: Der von Jaap van Rijn gesteuerte 1,2:1-Topfavorit ging eine Runde vor dem Ziel nach vorne und gewann mit sieben Längen Vorsprung. Nicht ganz so deutlich, aber ebenfalls überaus souverän kam Michael Nimczyk mit dem mit anderthalb Längen Vorteil auftrumpfenden Englishtown zum Zuge. Der Wallach ging die letzte Halbe außenherum und gewann problemlos. Magic Love und Kornelius Kluth siegten ebenfalls ganz leicht. Der norddeutsche Profi hatte seinem Pferd über weite Strecken des Rennens einen idealen Verlauf an der Innenkante serviert, wofür sich die Stute mit einem überzeugenden Schlussspurt bedankte. Das einzige Amateurfahren der Veranstaltung wurde zur Beute von Sarah Kube und Paris Turf. Die Amazone beorderte den Seriensieger sofort an die Spitze und bereits ausgangs des Schlussbogens ging der Wallach auf und davon.  .            

Gesamtumsatz: 316.955,19 Euro – Bahnumsatz: 75.390,20 Euro – Außenumsatz: 241.564,99 Euro.   

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 1. November statt. Im sportlichen Mittelpunkt steht der mit 10.000 Euro Preisgeld dotierte sechste Lauf der Gold-Serie. Beginn ist um 13.30 Uhr. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 26. Oktober. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.