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    Azimut holt Gold

    Josef Franzl triumphiert mit dem Hengst im 10.000-Euro-Hauptrennen und siegt auch mit Naama. Thomas Panschow und Robbin Bot feiern ebenfalls Doppelerfolge. 

    Nach dem Derby ist vor der Breeders Crown: So in etwa lautete das Motto für die Berliner Sonntagveranstaltung, welche die Pause zwischen den beiden Großereignissen auf kurzweilige und spannende Art überbrückte. Im sportlichen Mittelpunkt stand insbesondere der mit 10.000 Euro Preisgeld dotierte fünfte Lauf der Gold-Serie. Er wurde zur glasklaren Beute für Josef Franzl und Azimut. Das Gespann stellte die Weichen bereits auf den ersten Metern auf Sieg und schoss sofort an die Spitze – ein wichtiger Vorteil gegenüber dem als Hauptgegner gehandelten und von Heiner Christiansen gesteuerten Larsson, der seine besten Rennen von vorne geht und sich diesmal mit der zweiten Position innen begnügen musste. Ende der Gegenseite nahm Heiner Christiansen seinen Stallcrack zwar zum Angriff heraus – doch Azimut agierte viel zu souverän, um noch in Gefahr zu geraten.

    Lediglich Stonewashd Diamant (Victor Gentz) hätte den 1,3:1-Favoriten vielleicht noch in Bedrängnis bringen können. Denn der Stute, die unterwegs stets an letzter Stelle des Sechserfeldes gelegen hatte, wuchsen auf der Zielgeraden regelrecht Flügel. Mit einer bärenstarken Leistung sprintete die Siebenjährige an Larsson vorbei auf Rang zwei und verkürzte den Rückstand auf den 14,3/1.900m trabenden Azimut auf eine halbe Länge. Doch Josef Franzl konnte das relativ egal sein: „Ich wollte Azimut heute nicht auseinandernehmen und es hat auch so gereicht. Falls nichts Ungewöhnliches geschieht, wird der Hengst nun als nächstes im Breeders-Crown-Hauptlauf der Fünf- bis Siebenjährigen an den Start gehen“, zeigte sich „Seppi“ Franzl überaus zufrieden. Stolz sein durfte der Trainer im Rahmenprogramm zudem auf sein zweites Siegpferd Naama. Die Stute lieferte eine wahre Demonstration ab und gewann Start bis Ziel völlig souverän. Nama blieb in 15,1/1.900m mit anderthalb Längen vor der von Thomas Panschow nach geschontem Verlauf optimal eingesetzten Classic Royale.

    Ähnlich hochklassig wie der Lauf der Gold-Serie war auch der Herbst-Pokal des VDT besetzt. Das Rennen schien auf eine Entscheidung zwischen dem führenden Iron Creek (Thorsten Tietz) und dem außen attackierenden Maxi Cup (Josef Franzl) hinauszulaufen. Noch im Schlussbogen wirkte es so, als könnte sich allenfalls der dahinter platzierte Mon Filou (Heinz Wewering) in dieses Duell einmischen. Doch urplötzlich tauchte der von Roman Matzky präsentierte Horatio Fortuna auf. Der Fuchswallach hatte auf der letzten halben Runde nahezu unbemerkt die Verfolgung aufgenommen und wurde im Einlauf höllisch schnell. Mit 14,0/1.900m sprang sogar die Tagesbestzeit für ihn heraus. Roman Matzky: „Ich wollte ursprünglich schon in der Startphase offensiv werden – aber die gestaltete sich überaus rasant. Also habe ich lieber abgewartet. Ich freue mich sehr über diesen Sieg und wir peilen nun als nächstes die Teilnahme bei der Breeders Crown an.“   

    Verblüffte Mienen gab es im Publikum nach dem Sieg der von Thomas Panschow gesteuerten 32,7:1-Riesenaußenseiterin Liberty Bell, die maßgeblich dafür sorgte, dass der erste Rang der V7+ nicht getroffen wurde. Denn in dieser Prüfung war allseits ein klarer Erfolg von Prosperous S (Kornelius Kluth) erwartet worden – der Topfavorit war nach einem Startfehler aber sofort aus der Partie. Zudem fand Liberty Bell im Windschatten der Pilotin Open Season (Heiner Christiansen) einen idealen Rennverlauf vor. Auf der Zielgeraden trat Liberty Bell aus dem Windschatten der Gegnerin heraus und war in 15,7/1.900m schnell vorbei.  Genauso mühelos fiel der zweite Tagessieg mit Virginias Prime für den „Mann in Blau“ aus. Thomas Panschow hatte mit dem Wallach vor den Tribünen die Offensive eingeleitet und nachdem er die Spitze erobert hatte, war Virginias Prime in 14,7/1.900m eine wahre Macht. „Man muss ihn zwar stets ein wenig bei Laune halten. Aber Virginias Prime ist wirklich ein exzellentes Pferd. Im Grunde genommen war es heute mehr oder weniger ein Spazierfahrt für mich“, strahlte der Siegfahrer im Anschluss.            

    Robbin Bot baute seine tolle Saisonbilanz ebenfalls mit einem Doppelerfolg weiter aus. Treffer Nummer eins erzielte er mit Englishtown. Der Profi brachte seinen Schützling nach einer halben Runde zwar in Position, machte den Vierjährigen aber erst auf der Schlusshalben richtig flott. Englishtown erarbeite sich rasch den entscheidenden Vorteil und lief in 15,2/1.900m mit sieben Längen Vorsprung vor dem ebenfalls fein finishenden Rolfi (Manfred Zwiener) über die Linie. Eine knappe Stunde später punktete Robbin Bot dann mit Favori de la Basle, der seine beiden zurückliegenden Disqualifikationen mit einer läuferisch starken Leistung vergessen ließ. Der aus der zweiten Reihe gestartete Wallach hatte unterwegs schnell Boden gutgemacht, ging im Einlauf auf und davon und fertigte seine Konkurrenten in 15,1/1.900m mit fünf Längen Vorsprung ab. 

    Der gut besuchte Renntag hatte gleich mit einer faustdicken Überraschung begonnen, denn die 1,1:1-Topfavoritin Atlantis (Thorsten Tietz) bestimmte in Front zwar über eine Runde lang das Tempo, kam dann aber abrupt von den Beinen und machte für die innen dahinter postierte if i can dream (Andreas Gläser) den Weg frei. Die Stute legte beim sechsten Start ihrer Laufbahn die Maidenschaft ab und gewann mit einem Halsvorsprung gegen den außen herum tapfer marschierenden Peyton Manning (Roman Matzky).  

    Freudige Mienen über den ersten Sieg ihres Pferdes gab es ebenfalls bei den Mitgliedern der TraberParti, denn Mockridge begab sich in der Hand seines Trainers Victor Gentz auf die heißersehnte Ehrenrunde. Viel Laufvermögen hatte der Fuchshengst ja bereits bei seinen ersten beiden Anläufen angedeutet – nun platzte endgültig der Knoten. Vom äußersten Startplatz 8 aus schoss der Dreijährige sofort an die Spitze – und das war es dann tatsächlich auch schon, denn mit anderthalb Längen Vorsprung und eiserner Moral gab Mockridge das Heft gegen Kelso Boko (Robbin Bot) nicht mehr aus der Hand.

    Die Amateure waren zwei Mal gefordert – und zwar beides Mal aus den Bändern. In der Gewinnsummenklasse bis 18.000 Euro sah es von der Grundmarke für den Tempomacher Otto Cash (Emma Stolle) sehr gut aus – zumal sich die vermeintlich härteste Gegnerin Unique Diamant (Daniela Fellner) aus dem Schlussbogen heraus eine Galoppade erlaubt hatte. Doch in deren Windschatten hatte sich auch der mit 20 Meter Zulage bedachte Lodrino (Günter Schiefelbein) herangepirscht und kämpfte sich mit den letzten Schritten an Otto Cash vorbei. Für Daniela Fellner verlief der Ausflug nach Berlin trotz des Patzers von Unique Diamant dennoch positiv, denn in der nach oben offenen Gewinnsummenklasse wetzte die Trainingsgefährtin Tiffany Diamant die Scharte wieder aus. Obwohl sich die Sechsjährige weite Teile des Rennens in der Außenspur selber gestalten musste, zog sie im Finish mühelos nach vorne und unterstrich ihre zweifellos vorhandene Klasse.

    Gesamtumsatz: 127.945,49 Euro – Bahnumsatz: 39.331,85 Euro – Außenumsatz: 88.613,64 Euro.   

    Unser Terminhinweis: Die nächsten Mariendorfer Veranstaltungen finden am Samstag, dem 24. und am Sonntag, dem 25. Oktober statt. Dann steht das wichtigste Saisonereignis neben dem Derby auf dem Programm: die Breeders Crown! Beginn ist jeweils um 13.30 Uhr. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 19. Oktober. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.