Michael Nimczyk agiert erneut in Glanzform
Der Champion führt Pastors Girl zum Triumph in der Gold-Serie und gewinnt noch drei weitere Rennen.
Einen Tick kühler, aber richtig cool: Bei nicht mehr heißen, jedoch angenehmen spätsommerlichen Temperaturen ging es auf der Derby-Bahn einmal mehr um imaginäres Edelmetall. Der sechste Lauf der Gold-Serie war genauso wie seine Vorgänger mit 20.000 Euro dotiert, führte diesmal allerdings über die kurze 1.609-Meter-Distanz. Auf der englischen Meile hatte Chimichurri am 21. Mai bekanntlich den fabelhaften 10,5-Bahnrekord aufgestellt und der von Thorsten Tietz trainierte und gesteuerte Wallach war auch diesmal wieder mit dabei. Chimichurri übernahm auf den ersten Metern sogar die Führung, musste letztlich trotz einer sehr ordentlichen Leistung diesmal aber mit dem dritten Rang Vorlieb nehmen. Denn Pastors Girl und Michael Nimczyk konnten es noch weitaus besser. Vor den Tribünen hatten beide ein Fass aufgemacht und an Chimichurri vorbei das Kommando übernommen. Nach einem ruhigen 17,2-Teilstück zog das Tempo Ende der Gegenseite ruckartig an und Pastors Girl löste sich in der Tagesbestzeit von 1: 12,2 min. für die Farben von Franz-Josef und Christoph Pellander mit drei Längen vom Feld. Der zweite Platz ging an Major Ass (Michael Hönemann), der seine Position eine gute halbe Runde vor dem Ziel entscheidend verbessern konnte. Die spätere Siegerin brachte der Wallach aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Michael Nimczyk: „Pastors Girl brauchte zwar nach ihrer halbjährigen Pause noch ein bisschen Zeit – aber nun ist sie wieder voll da!“
Auch das Rahmenprogramm entwickelte sich für den Goldhelm zu einer Erfolgsgala. Zunächst war Photobox eine Klasse besser als die anderen Pferde. Der Dreijährige war rasch nach vorne gegangen, wurde dann aber durch den Co-Favoriten Lohringel (Thorsten Tietz) abgelöst. Als dieser unter dem zunehmenden Druck von Photobox Mitte des Schlussbogens ansprang und disqualifiziert wurde, war der Weg zum Sieben-Längen Erfolg in 15,0/1.900m endgültig frei. Vor seiner nächsten Siegerparade – diesmal mit Joni d’Azur Im Herbst-Pokal des VDT – hatte Michael Nimczyk nur wenige Minuten Zeit, um einen neuen Dress mit anderen Besitzerfarben überzustreifen. Mit den gelbgrünen Markenzeichen des Belgiers Joseph Vanduffel sah der amtierende Champion im Vergleich zu dem zuvor für Willi Luder erzielten Treffer äußerlich also ganz anders aus. Aber die nahezu unglaubliche Form, in der der Goldhelm seit Wochen agiert, war identisch und schien sich regelrecht auf sein Pferd übertragen zu haben. Denn Joni d’Azur steckte sogar einen Verlauf in zweiter und dritter Spur völlig mühelos weg. Der vierte Tagessieg war schließlich mit Ina Gual fällig, die ihren Gegnern vom Fleck weg das Tempo diktierte und überaus leicht gewann.
Die Veranstaltung begann mit einem Kantersieg von It’s Day und Dennis Spangenberg. Im Vorab-Interview hatte sich Marion Dinzinger, die Besitzerin und Trainerin des Coktail Jet-Sohnes, sehr optimistisch über die Chancen des Wallachs geäußert und der Braune rechtfertigte die hohe Einschätzung voll und ganz. Der bei 2,3-fachem Geld gehandelte Fuchs ließ dem 1,4-Topfavoriten Impressive Ti (Thorsten Tietz) von der Spitze aus mit drei Längen Vorsprung nicht den Hauch einer Chance. Sogar noch zwei Längen mehr und eine tolle 14,6-Zeit packte unmittelbar danach der von Thomas Panschow präsentierte Astair drauf. Der Siebenjährige hatte einen mächtigen Offensivdrang entwickelt und seiner einzigen ernsthaften Widersacherin Kelcy Beuckenswijk (Michael Nimczyk) unmittelbar vor Erreichen des trotto.de-Bogens das Kommando abgeknöpft.
Mit den aus der Pole Position heraus erzielten Erfolgen ging es auch im Anschluss munter weiter. Thomas Heinzig führte den bei 1,1:1 notierten Intinori zu einem vortrefflichen Sieg. Der Dreijährige galt als Tipp des Tages und sein Pilot verwandelte den Elfmeter eiskalt. Am Ende waren es sogar ganze neun Längen Vorsprung, die Intinori von dem stets dahinter platzierten Chamarel Wibb (Lasse Grundhöfer) trennten. Nicht ganz so überlegen, aber dennoch deutlich fielen auch die Ergebnisse der beiden Amateurprüfungen aus. Zwei Amazonen nutzen die Gelegenheit, den Winner-Circle aufzusuchen. Sarah Kube servierte Liten Frieda einen Idealverlauf an zweiter Stelle innen und die Stute münzte die Reserven in einen souveränen Treffer um. Und Anna-Lisa Kunze ging mit Eclectic gleich in der Anfangsphase entschlossen zur Sache und gab das Heft bis zum Zielpfosten nicht mehr aus der Hand. Ihre erste gemeinsame Fahrt mit Eclectic war ein perfekter Schuss ins Schwarze. Denn zum einen hatte die Stute bei ihren vorherigen 15 Starts nicht mehr gewonnen und zum anderen sprang mit 14,5/1.900m auf Anhieb die zweitbeste Kilometerzeit des Renntages heraus.
Gesamtumsatz: 103.425,92 Euro. Bahnumsatz: 44.039,95 Euro. Außenumsatz: 59.385,97 Euro.