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    Purple Rain löst das Ticket

    Robbin Bot führt den Wallach ins Finale des Super Trot Cup.  Beide Läufe der Dreijährigen-Serie gehen an Micha Brouwer. Jaap van Rijn und Kosmos Renka glänzen in der Silber-Serie.     

    Mit jeweils 15.000 Euro dotierte Eliminationen zum Super Trot Cup sowie zur Dreijährigen-Serie, dazu die Silber-Serie um 10.000 Euro Preisgeld und und und … Der letzte Renntag vor dem Auftakt des Derby-Meetings war vollgepackt mit sportlichen Höhepunkten. Vor allem der Lauf zum Super Trot Cup wurde natürlich auch in den neben Deutschland am Wettbewerb beteiligten Ländern Schweden, Holland und Österreich genauestens verfolgt. Denn in Jägersro und Wolvega hatten sich mit Captor Delleselve, Carloforte Font, Grappa Boy, Kenzo W, Nugget Zon und Staccato HL bereits sechs Pferde für das mit 70.000 Euro dotierte Großereignis am 19. August in Berlin qualifiziert – nun wurden drei weitere Finaltickets vergeben. Dass ein Purple Rain mit Robbin Bot trotz der ungünstigen Startposition 11 aufgrund seiner Klasse mitmischen könnte, damit hatten durchaus viele Zuschauer gerechnet. Aber dass der für 6,1-faches Geld gehandelte Crack des Besitzers Werner Pietsch angesichts zehn hochklassiger Konkurrenten sogar einen höchst anspruchsvollen Verlauf ganz locker verkraften würde, davon war wirklich nicht auszugehen.

    Doch genau das geschah. Nachdem der Blitzstarter Chimichurri sofort das Kommando übernommen und sein Fahrer Thorsten Tietz das Tempo vor den Tribünen auf provokante 19,5 gedrosselt hatte, zögerte Robbin Bot keinen Moment und beorderte seinen Schützling ganz vom Ende des Feldes aus im Rush an die Flanke des Piloten. Für den Rest des Rennens blieb Purple Rain also in zweiter Spur und musste viele Extrameter gehen. Doch trotzdem steckte der Siebenjähriger 250 Meter vor dem Ziel seine Nüstern in Front und wehrte in 13,4/1.900m auch den Schlussangriff des konsequent an zweiter Stelle innen gehaltenen Velten Red Red Red (Simon Woudstra) mit einer halben Länge Vorsprung sehr sicher ab. Das dritte Finalticket ging an Kyriad Newport (Michael Nimczyk), die als viertes Pferd außen im Windschatten von Purple Rain alles passend vorgefunden hatte. Die stets ungemein tapfer agierende Isla (Tim Schwarma) verpasste den Endlauf zwar knapp, sprintete für das vierte Geld aber noch an Chimichurri vorbei. Somit stehen nun neun Pferde für die endgültige Entscheidung am Tag des Stuten-Derbys fest. Die restlichen drei Finalisten des Super Trot Cup 2023 werden am 30. Juli auf der Piste im österreichischen Baden ermittelt.                   

    Die beiden Läufe der Dreijährigen-Serie wurden zum Triumphzug von Fahrer Micha Brouwer und Trainer Paul Hagoort, denn sowohl im der Wertung der Hengste und Wallache als auch in der Stutendivision konnte sich das niederländische Team mit Yin Yang und mit Last Chance durchsetzen. Beim Sieg von Yin Yang wurde es dennoch recht spannend, denn Daniel Hazelaar (Dion Tesselaar) hatte unterwegs ein mächtig flottes Tempo vorgelegt. Yin Yang, der nur anfangs kurz in der zweiten Spur gelandet war, folgte in seinem Windschatten und auch Zoom Diamant (Thomas Panschow) hielt tapfer den Kontakt. Auf der Zielgeraden entbrannte zwischen diesen drei Pferden ein spannender Kampf, in dem sich Yin Yang in der Tagesbestzeit von 13,1/1.900m mit einer Kopflänge gegenüber Daniel Hazelaar und den bis auf eine Länge herangekommenen Zoom Diamant durchsetzte. Alle drei Pferde sicherten sich somit das Ticket für das am 6. August in Mariendorf ausgetragene 50.000-Euro-Finale. In den zuvor in München, Gelsenkirchen und Hamburg ausgetragenen Vorläufen der Dreijährigen-Serie hatten sich bereits Comand and Conquer S, Goldfinger, In Motion, Jerome Hazelaar, Nelson Newport, Scott AS, Timecatcher, Vamos CD und Wim Hazelaar qualifiziert.

    Der Verlauf der Stutendivision ist rasch erzählt. Denn während Micha Brouwer mit Yin Yang wirklich alles geben musste, fiel der Sieg von Last Chance recht deutlich aus. Zu Hilfe kam Michael Brouwer sicherlich die Tatsache, dass die am höchsten gewettete Speedrise Lady S (Michel Rothengatter) überhaupt nicht ins Rennen fand und disqualifiziert wurde. Die Führung übernahm stattdessen New Born Steel (Dion Tesselaar) und Last Chance hängte sich sofort an die Pilotin ran. Im Einlauf hatte die Verfolgerin ihre Kontrahentin gestellt und setzte sich in 14,4/1.900m ganz leicht mit anderthalb Längen Vorsprung durch. Der dritte Rang ging an Croisette (Michael Nimczyk), die zwar deutlich geschlagen war, aber dennoch eine Startberechtigung für das genauso wie das Pendant der Hengste und Wallache mit 50.000 Euro dotierte Finale der Stuten erhielt. Dieses wird bereits am ersten Derby-Tag (5. August) ausgetragen und vermutlich wird man dort auch die bereits qualifizierten Chelsea, Cosmea, Eiskönigin, Madelaine Flevo, Never Ever Newport, Nortolanda, Princess sowie Speedrise Lady S wiedersehen.   

    Der mit 10.000 Euro dotierte sechste Lauf der Silber-Serie entwickelte sich zu einem wahrhaftigen Thriller. Die Spitze hatte sich zunächst Jack (Rosalie Janssen) gesichert. Doch vor den Tribünen kreuzte urplötzlich Ito (Victor Gentz) auf und übte fulminanten Druck aus. Unmittelbar nachdem sich Rosalie Janssen entschlossen hatte, den Gegner passieren zu lassen, kam Jack zu Beginn der Gegenseite von den Beinen und seine schier unglaubliche Erfolgsbilanz – er war bei seinen letzten zwölf Starts elf Mal entweder Erster oder Zweiter gewesen – wurde jäh unterbrochen. Noch zu Beginn der Zielgeraden schien der Himmel für Ito voller Geigen zu hängen, doch dann tauchten der unterwegs an der Innenkante geschonte Orkan Bo (Marciano Hauber) und ganz außen der lange Zeit im Mittelfeld platzierte Kosmos Renka mit Jaap van Rijn auf. Genau auf der Linie hatte es der holländische Goldhelm tatsächlich geschafft. Kosmos Renka triumphiert in 13,6/1.900m mit einer Halslänge vor Orkan Bo und dem für das zweite Geld nur um Millimeter geschlagenen Ito, der sich nach einer kurzen Durststrecke wieder in bestechender Form befindet.     

    Das Rahmenprogramm begann für die Favoritenwetter gleich mit einem dicken Schock, denn der zuvor ungeschlagene und bei 1,0:1 gehandelte Ultrafavorit Magic Boy AJ (Michel Rothengatter) kam zu spät und wurde nur Zweiter. Der Sieg ging stattdessen an den von Uwe Zevens offensiv eingesetzten DeAngelo ForChildren. Danach schlug die Stunde von Ronald de Beer und Beau de la Vitard. Der oft mit Doppelzulage bedachte Rapphengst fand es diesmal günstiger vor und zog im Einlauf unter Rekordverbesserung auf 14,2/2.020m mit zweieinhalb Vorsprung an Fend d’Ukraine (Björn Spangenberg) vorbei. Der von Victor Gentz präsentierte Black Mountain sorgte bei seinen zahlreichen Anhängern mit einer Startgaloppade für eine Schrecksekunde, konnte aber rasch auspariert werden. Danach folgte eine regelrechte Demonstration. Der Hengst ging nach einer knappen Runde nach vorne und deklassierte seine Verfolger zu Statisten – eine tolle Empfehlung für seine geplante Derby-Teilnahme. Victor Gentz durfte sich außerdem mächtig über den Sieg seiner Lebensgefährtin Caroline Grevenig mit Honey Bear freuen. Der ebenfalls für Deutschlands wichtigstes Rennen vorgesehene Wallach zog rasch in Front und ging im Schlussbogen auf und davon.

    Der erste geneinsame Auftritt von André Pögel und Ann Boleyn wurde prompt zu einem Volltreffer. In einem von unzähligen Positionswechseln geprägten Rennen stürmte Louise Schackys von Dennis Spangenberg trainierte Vorzeige-Stute Ende gegenüber nach vorne und triumphierte spielerisch. Trotz zweier Siege hintereinander wurde die von Heiner Christiansen vorgestellte Happy Love AV zur fünffachen Quote gehandelt. Die Stute strafte alle Zweifler Lügen und trumpfte von der Spitze aus völlig souverän auf. Sogar noch deutlicher fiel der Erfolg von Thorsten Tietz und Larry Leisure aus. Der Vierjährige ging 1300 Meter vor dem Ziel nach vorne und gewann völlig überlegen. Den Schlusspunkt unter die letzte Veranstaltung vor dem Derby-Meeting setzte Marciano Hauber mit Joie de Vivre. Der Holländer hatte die Stute eine Runde vor dem Ziel an die Spitze beordert und sie gab das Zepter fortan nicht mehr aus der Hand.        

    Gesamtumsatz: 180.560,10 Euro. Bahnumsatz: 61.802,80 Euro. Außenumsatz:  118.757,30 Euro. 

    Unser Terminhinweis: Es ist soweit: Deutschlands wichtigstes Trabrennereignis beginnt! Am 5. August findet der Auftakt des Mariendorfer Derby-Meetings 2023 statt. Am ersten Tag stehen die Vorläufe des Marion Jauß Deutschen Stuten-Derbys sowie die Finalläufe der Newcomer-Serie und der Stutendivision der Dreijährigen-Serie im Mittelpunkt. Hinzu kommen weitere bedeutende Prüfungen wie die Monté-Meile und das Dambos-Erster-Rennen. Beginn ist um 11.30 Uhr. Bitte beachten Sie: Starterangabe für die Derby-Vorläufe ist am Freitag, dem 28.07.23 und Starterangabe für alle weiteren Rennen des ersten Derby-Wochenendes am Montag, dem 31.07.23. Sie können die Starterangabe online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat außerdem unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!