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    Chimichurri schreibt Geschichte

    Der von Thorsten Tietz gesteuerte Fuchswallach des Ehepaares Marx rast zu einem neuen 10,5-Bahnrekord. Der Newcomer-Lauf geht an Robbin Bot und Limbo K Newport. Thomas Panschow und Caroline Grevenig feiern Doppelerfolge.

    Gibt es eine irre schnelle Kilometerzeit – oder wird es doch ein taktisches Rennen? Das war die entscheidende Frage vor dem zweiten Lauf der diesjährigen Gold-Serie, Der Wettkampf war erneut mit 20.000 Euro dotiert, führte diesmal aber über die kurze 1.609-Meter-Distanz. Zehn Teilnehmer hatten sich hinter dem Startauto versammelt und die Konstellation versprach einiges. Und tatsächlich – die hohen Erwartungen des Publikums wurden nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Gleich von Anfang an war mächtig Pfeffer in der Partie. Im Kampf um die Führung setzte sich Thorsten Tietz mit Chimichurri durch – und zwar in rasanten 07,8. Die ideale Ausgangsposition mit der Nummer 2 war für den siebenjährigen Fuchswallach der in Zeuthen lebenden Familie Marx natürlich der entscheidende Trumpf und es war klar, dass sein Trainer und Fahrer das einmal ergatterte Kommando nicht mehr wehrlos aus der Hand geben würde.

    Für das zweite Teilstück blieben die Uhren bei 11,8 stehen und in dieser Phase schien sich vor allem für Bayard (Robbin Bot) alles prächtig zu entwickeln, denn der 2,4-Favorit hatte in die vierte Position außen gefunden. Doch der für 5,1-faches Geld gehandelte Chimichurri gab zu keinem Zeitpunkt nach. Ende der Gegenseite erhöhte der Pilot die Schlagzahl auf sensationelle 09,5 und auch auf der Zielgeraden ließ der heftig unterstützte Fuchs keinerlei Schwäche erkennen. Bayard und vor allem der aus dem Mittelfeld heraus großartig spurtende und noch den Ehrenrang ergatternde Major Ass (Michael Hönemann) kamen zwar bis auf eine Länge heran. Aber mit einem letzten 12,4-Teilstück zementierte Chimichurri endgültig einen neuen Bahnrekord: In der Gesamtzeit von 10,5/1.609m löste er Halva von Haithabu ab, der im Oktober 2022 – ebenfalls auf der Meilenstrecke – eine Zehntelsekunde langsamer gewesen war.             

    Ein besonderes Augenmerk verdiente am Sonntag natürlich auch der vierte Lauf der Newcomer-Serie um 6.000 Euro Preisgeld. Er wurde zu einem Volltreffer für Robbin Bot und Limbo K Newport aus dem Besitz von Karin Walter-Mommert. Der seit Langem in Deutschland beheimatete Niederländer fackelte sich lange und eroberte mit seinem Schützling bereits auf der Startgeraden die Spitze. Im weiteren Verlauf führte der Wallach stets deutlich. Victor Gentz startete mit Honey Bear aus dem Schlussbogen heraus zwar noch einen sehenswerten Angriff. Aber Limbo K Newport blieb davon unbeeindruckt und gewann in neuer Bestzeit von 13,3/1.900m mit zwei Längen Vorsprung. Rang drei ging an Lamborghini Bros (Thomas Panschow), der einen knappen Vorteil gegenüber Gri Medici (Thorsten Tietz) besaß.  

    Einziger Doppelsieger bei den Profis war an diesem Nachmittag Thomas Panschow. Er punktete zunächst mit Kastet, der sofort seine Antrittsschnelligkeit ausspielte und in 14,3/1.900m quasi mit angezogener Handbremse gewann. Er war derartig überlegen, dass bei Bedarf noch mehr als die dreieinhalb Längen Vorsprung auf Huppel de Pup (Tim Schwarma) drin gewesen wären. Tagessieg Nummer zwei gelang Panschow dann nach genau demselben Motto – nach vorne fahren und keinen mehr vorbeilassen. Seine Stute Nora Transs R musste sich allerdings auf den letzten Metern durchaus noch etwas strecken, den Open Minded (Carsten Milek) rauschte noch bin auf eine Halslänge an die Pilotin heran.   

    In der Hand ihres Trainers Josef Franzl legte Saluti einen phänomenalen Auftritt hin. Die Stute machte bereits ausgangs des ersten Bogens Nägel mit Köpfen und stürmte in 14,6/1.900m zu einer neuen persönlichen Bestleistung. Trotz ernstzunehmender Gegner wurde Saluti als 1,0-Ultrafavorit gehandelt und rechtfertigte diese Einschätzung in überlegener Manier vollauf. Ganz eng ging es dagegen in der Gewinnsummenklasse bis 2.250 Euro zu, denn die ganz außen heranfliegende Welcome konnte sich mit Kornelius Kluth in 14,8/1.900m erst mit dem allerletzten Schritt gegen den ebenfalls mächtige Endgeschwindigkeit entwickelnden Hitacq Wit (Thomas Reber) durchsetzen. Einen längst schon überfälligen Treffer gab es für Dennis Spangenberg und Ann Boleyn. Die Stutze zog vor den Tribünen nach vorne und stand das weitere Pensum in 14,3/1.900m problemlos durch. 

    Gleich drei Mal waren die Amateure gefordert. Besonders der Sieger der Auftaktprüfung – nämlich Christian Pögel – hatte allen Grund zur Freude. Denn bei seiner ersten Fahrt nach einer längeren Sulky-Auszeit bewies er prompt, dass er nichts vom Können verlernt hat. Obendrein läuft Heartbeat, die das gesamte Feld auf der Zielgeraden von hinten aufrollte, auch noch in seinen Mitbesitzerfarben – eine perfekte Ausbeute also! Von der Taktik her wesentlich offensiver als Pögel ging Caroline Grevenig mit Liten Frieda in 14,0/1.900m zur Sache. Die Amazone schickte die Vierjährige zu Beginn der Tribünengeraden an die Spitze und der Rest war eine reine Formsache. Mit dem erstaunlich unterschätzten 11,2-Außenseiter Germinal lieferte die schon seit Monaten in toller Form agierende Amazone dann noch eine Zugabe ab. Der Wallach stürmte im Einlauf mit Riesenschritten heran und fing Grietje (Peter Neisius) unter Rekordverbesserung auf 13,6/1.900m mit einer Nüsternbreite ab.

    Gesamtumsatz: 112.383,05 Euro. Bahnumsatz: 38.372,90 Euro. Außenumsatz: 74.010,15 Euro. 

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 1. Juni statt. Beginn ist um 11.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen vier lukrativ dotierte PMU-Rennen. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Freitag, dem 26. Mai. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!