Robbin Bot räumt ab
Doppeltreffer: Der Profi gewinnt sowohl das Auktionsrennen für Vierjährige als auch den Lauf der Gold-Serie.
Ein kleines Feld, aber eine große Siegbörse: Nur sechs Teilnehmer hatten sich in dem mit 30.000 Euro dotierten Auktionsrennen für Vierjährige hinter dem Startauto versammelt und ein Pferd stand besonders im Brennpunkt. Nämlich die von Michael Nimczyk gesteuerte Sunset boulevard. Das Publikum hatte der Stute den recht schwachen Auftritt bei der Breeders Crown rasch verziehen, denn sie genoss die uneingeschränkte Favoritenstellung und wurde auf dem Wettmarkt zur Quote von 1,2:1 gehandelt. Doch mit einem Sieg klappte es trotz einer guten Leistung erneut nicht – denn ausgerechnet der ebenfalls die Farben von Karin Walter-Mommert tragende Stallgefährte Midsommer records stellte sich der Braunen in den Weg. In dessen Sulky hatte es Robbin Bot zunächst sehr ruhig angehen lassen. Erst eingangs des trotto.de-Bogens dirigierte der Niederländer seinen zunächst ganz am Ende der Gänsemarschformation gelegenen Schützling behutsam in die zweite Spur. Als sich dann auf der Gegenseite aber auch Sunset boulevard nach außen orientierte, überließ Robbin Bot der Stallgefährtin den Angriff auf den Piloten Russel (Andreas Gläser). Der wehrte sich zwar prächtig und hielt auch auf der Zielgeraden vehement dagegen, musste Sunset boulevard dann aber doch passieren lassen. Zeitgleich trat Midsommer records (8,3:1) nun endgültig aus dem Windschatten seiner schon mit dem Sieg liebäugelnden Stallgefährtin heraus, wurde mit jedem Schritt schneller und holte in 14,0/1.900m bis zur Linie noch eine halbe Länge Vorsprung auf Sunset boulevard heraus, während der tapfere Russel nur knapp dahinter mit dem dritten Geld belohnt wurde.
Auch das zweite Großereignis
der Veranstaltung – der achte Lauf der Gold-Serie um 10.000 Euro Preisgeld –
verbuchte Robbin Bot auf seinem Gewinnkonto. Der Erfolg war für seinen
Schützling Tsunami Diamant, der zur
1,1-fachen Quote als Tipp des Tages angetreten war, allerdings ein mächtiges
Stück Arbeit. Der Rennverlauf entwickelte sich nämlich gegen den Derby-Sieger
der Saison 2017, der sofort in der Außenspur landete und ab der Tribünengeraden
in einer höllisch schnellen Durchgangszeit von 11,6 mächtig viel tun musste, um
eingangs des trotto.de-Bogens an Timberlake Diamant (Victor Gentz) vorbei dann
endlich die Führung zu ergattern. Danach konnte Robbin Bot zwar das Tempo etwas
aus der Partie nehmen. Doch im Einlauf drohte Tsunami Diamant enorme Gefahr,
denn Timberlake Diamant erwies sich als ebenbürtiger Gegner. Der Kontrahent kam
Zentimeter um Zentimeter näher heran und es war lediglich eine Halslänge, die
den Sieger in 14,4/2.000m von seinem hartnäckigen Verfolger trennte.
Der VDT – seines Zeichens der älteste deutsche Besitzer- und Züchterverein – zeigte sich anlässlich seines 128. Geburtstages mächtig spendabel und schenkte nicht nur kostenlosen Glühwein an das Publikum aus, sondern hatte auch die Dotation dreier Rennen kräftig aufgestockt. Den Anfang machten die Amateure und der VDT-Vorsitzende Andreas Prössel konnte den Siegerpokal gemeinsam mit seinem Vorstandsmitglied Dr. Christian Ziegener an André Pögel überreichen, der mit King of the Hill einen souveränen Treffer erzielte. Obwohl der 1,1-Topfavorit die gesamte Schlussrunde in der Außenspur bestreiten musste, zeigte er Anna (Sarah Kube) und Mystic Dream (Caroline Grevenig) ganz locker die Eisen. Die nächste VDT-Siegerschleife nebst Trophäe ging an Thorsten Tietz und Athanasius. In einem sehr ausgeglichen besetzten Feld gab der sofort in Front gestürmte Wallach lange klar den Ton an. Doch auf den letzten Metern wurde es dennoch mächtig spannend, denn Gentle du Noyer (Thomas Panschow) kämpfte sich mit einer feinen Schlussoffensive bis auf eine halbe Länge heran. Eine enge Entscheidung wurde auch in der dritten VDT-Prüfung erwartet, denn auf der Meilendistanz traten überaus formstarke Pferde an. Das Ergebnis fiel jedoch überraschend eindeutig aus: Der von Alexander Kelm gesteuerte Dan CG machte das Rennen zur One-Horse-Show und triumphierte in der Tagesbestzeit von 1:12,8 Start-Ziel.
Das erste der fünf Rahmenrennen ging an Jaap van Rijn und den völlig überlegenen Mister Ed CD. Der in den Besitz von Andreas Marx gewechselte Wallach zog sofort an die Spitze und geriet zu keinem Zeitpunkt unter Druck, obwohl sich zweieinhalb Längen hinter ihm auch Hanke In Form (Rolf Hafvenström) sehr gefällig vorstellte. Als nächstes kamen die französischen Traber an die Reihe und in dieser Kategorie gibt es derzeit nur einen Star: Nämlich Beau de la Vitard, der mit seinem Trainer Ronald de Beer keine Niederlagen mehr kennt und seine Erfolgsserie in 14,7/2.040m weiter ausbaute. Der in der Form seines Lebens laufende Elfjährige nahm eine Runde vor dem Ziel die Verfolgung des mit 40 Metern bevorteilten und enormes Tempo bolzenden Hamster de l’Inam (Robbin Bot) auf und hatte den Piloten bereits ausgangs des letzten Bogens voll und ganz im Griff.
Unmittelbar nach dem Erfolg
des bei 1,7:1 notierten Beau de la Vitard gab es einen weiteren Favoritenerfolg
durch Michael Nimczyk und Samantha Jet.
Die vierjährige Stute hatte zur 1,4-fachen Quote leichtes Spiel, denn sie fand
im Windschatten des Tempomachers Mountain Hero (Jaap van Rijn) einen idealen
Rennverlauf vor und zog Mitte des Einlaufs in Front. Der Goldhelm trumpfte
ebenfalls mit Farmer Simoni auf und scheint
für den laufstarken, aber durchaus nicht einfachen Wallach der absolute
Wunschpartner zu sein. Auf dem ersten Kilometer ließ Nimczyk zwar zunächst noch
Vorsicht walten. Doch ab dem Schlussbogen schaltete sich Farmer Simoni immer
stärker ins Geschehen ein und zog unter Rekordverbesserung auf 14,2/1.900m sehr
sicher mit einer Länge Vorsprung an der Pilotin Romanze (Thorsten Tietz)
vorbei. Den Schlussstrich unter die Veranstaltung setzten Dennis Spangenberg
und Quarter Hennessy. Der Wallach
fand in der als Handicap ausgeschriebenen Prüfung alles passend vor siegte
Start-Ziel. Dieser Erfolg war für Quarter Hennessy längst überfällig, da der
Braune schon zuvor zwei starke Leistungen gezeigt hatte.
Gesamtumsatz: 169.035,50 Euro. Bahnumsatz: 41.847,75 Euro. Außenumsatz: 127.187,75 Euro.