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    Kleine Amy führt die Großen an

    Der Berliner Renntag stand im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Thorsten Tietz und Halva von Haithabu gewannen das Hans-Joachim Kleemann - Gedenkrennen. Robbin Bot landete drei Volltreffer. 

    Neben den sieben ausgetragenen Rennen stand am Sonntag vor allem die Solidarität mit dem ukrainischen Volk im Mittelpunkt. Gemeinsam mit trotto.de unterstützt die Mariendorfer Bahn insbesondere die vom Gelsenkirchener Rennverein eingeleitete Hilfsaktion für die vom Krieg betroffenen Kiewer Trabrennsportler, die sich inmitten der Not nicht nur um ihre eigenen Familien, sondern auch um die ihnen anvertrauten Pferde kümmern müssen. Eine geradezu übermächtige Aufgabe, für deren Bewältigung man die ukrainischen Aktiven wirklich nur zutiefst bewundern kann. Der Zusammenhalt der heimischen Sulkysportler mit ihren unter der brutalen Aggression leidenden Kiewer Berufskollegen wurde auch von einer symbolischen Geste unterstrichen: Manfred Zwieners und Nicole Finks kleine Tochter Amy führte mit ihrem Pony und der ukrainischen Flagge in der Hand sämtliche Paraden an und auch das große Fieldboard erstrahlte in den blau-gelben Landesfarben.

    Das Mariendorfer Publikum richtete seinen Blick aber nicht nur auf die Menschen in der Ukraine, sondern gedachte auch des am 28. Februar verstorbenen Berliner Züchters Hans-Joachim Kleemann. Dem „Stall Preussen“-Besitzer war ein Rennen der internationalen Klasse gewidmet, das zwar nur fünf Teilnehmer aufwies, die aber exquisite Qualität verkörperten. Das „Prädikat wertvoll“ verdiente sich vor allem der großartig aufgelegte Halva von Haithabu, der in der Hand von Thorsten Tietz keinen Zweifel an seiner Autorität aufkommen ließ und sofort die Spitze übernahm. Nach einem 07,2-Auftakt folgte ein eher gemächliches Zwischenstück. Doch als Gustavson Be (Victor Gentz) in der Außenspur dichter herankam, ließ der vierbeinige Wikinger Zwischenzeiten von 11,6 und 09,1 folgen, die am Ende zu einem Gesamtschnitt von 13,8/1.900m führten. Auf Rang drei komplettierte Rock my Dreams (Josef Franzl) den Volkseinlauf und auch Portland (Kornelius Kluth) zeigte nur knapp dahinter eine deutliche Steigerung.

    Halva von Haithabus Tempolauf hätte im Normalfall zugleich mit Sicherheit die Tagesbestzeit dargestellt – wäre da nicht das einzige Amateurfahren der Veranstaltung gewesen. Es wurde zu einer Beute von Andreas Schwarz und Workaholic Diamant. Alleine schon die Art und Weise, wie der Fünfjährige gewann, war faszinierend. Denn nachdem der Braune eine Runde vor dem Ziel die Führung übernommen hatte, wurden seine Schritte immer länger und er ließ dem für den zweiten Rang tapfer durchziehenden Icebear Newport (Christoph Pellander) mit drei Längen Vorteil nicht den Hauch einer Chance. Aber vor allem die Geschwindigkeit, die Workaholic Diamant hinlegte, war sensationell. Die Uhren blieben für den Wallach bei 13,5/1.900m stehen – eine neue persönliche Rekordmarke!

    Ein tolles Deutschland-Debüt lieferte der in Frankreich gezüchtete Galet de Riviere ab. Der von Robbin Bot gesteuerte Bold Eagle-Sohn hatte zwanzig Meter Zulage zu verkraften, fand in der Favoritin Grietje (Kornelius Kluth) aber ein ideales Führpferd, das ihn immer weiter nach vorne schleppte. Bereits im Schlussbogen wirkte der Sechsjährige wie der Sieger. Und während Grietje mit Erreichen des Einlaufs patzte, zog Galet de Riviere ganz locker am Piloten Feeling Sky (Manfred Zwiener) vorbei. Gleich im anschließenden Rennen punktete Robbin Bot erneut. Und zwar mit Kovi Stream, die im Vorfeld als Tipp des Tages gehandelt worden war und diese Einschätzung in 14,8/1.900m vollauf rechtfertigte. Der Niederländer gab der Seriensiegerin Ende auf der Gegenseite das entscheidende Zeichen und sie war ad hoc eine ganze Klasse besser als ihre Konkurrenten. Für Robbin Bot war damit aber längst nicht Schluss, denn er führte auch die 18,4-Außenseiterin Lady Quick auf die Ehrenrunde. Die Stute überließ nach rasantem Start zunächst Klaus Hazelaar (Dennis Spangenberg) die Führung und drehte den Spieß im Finish souverän wieder um.

    Sehr übersichtlich war der Rennverlauf in der Anfängerklasse, denn schon nach wenigen Metern waren vier der sechs Starter disqualifiziert. Die Leistung des Siegers Rimski war trotzdem aller Ehren wert. Denn der von Josef Franzl trainierte und gefahrene Hengst des Gestüts Lasbek musste sich gegenüber seiner Qualifikation immerhin um glatte vier Sekunden auf 16,0/1.900m steigern, um der den Takt vorgebenden Linde Beemd (Dennis Spangenberg) das Nachsehen zu geben. Das gelang dem Vierjährigen nahezu spielerisch. Nur eine halbe Stunde später legte „Seppi“ Franzl mit der Stallgefährtin Royenne noch kräftig einen obendrauf. Denn der Auftritt der Stute war in 15,0/1.900m eine Galavorstellung. Royenne siegte Start-Ziel mit sieben Längen Vorsprung. 

    Gesamtumsatz: 86.496,22 Euro.  Bahnumsatz: 22.039,60 Euro. Außenumsatz: 64.456,62 Euro.

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 27. März statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Im Mittelpunkt steht der Auftakt der Gold-, Silber- und Newcomer-Serien um insgesamt 22.000 Euro Preisgeld. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 21. März. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de