Gelungener Tag für das Team Gentz
Major Ass beherrscht den mit 10.000 Euro dotierten Lauf der Gold-Serie. Seine Trainingsgefährten Mockridge und Blizzard PS schauen ebenfalls im Winner-Circle vorbei.
Stattliche zwölf Rennen mit dem siebenten Lauf der Gold-Serie um 10.000 Euro Preisgeld im sportlichen Mittelpunkt: So sah das Programm am Zweiten Advent auf der Derby-Bahn aus, das zudem zwei ganz besondere Akzente aufwies. Denn zum einen stand die Veranstaltung ganz im Zeichen des VDT, des ältesten deutschen Züchter- und Besitzervereins, der mehrere der Prüfungen finanziell aufgestockt hatte. Und zum anderen fand nach dem 7. Rennen eine feierliche Scheckübergabe statt. Die Mitglieder der TraberParti stellten der Björn-Schulz-Stiftung, die sich um unheilbar erkrankte Kinder und ihre Familien kümmert, einen Betrag in Höhe von 2.500 Euro für das Berliner Kinderhospiz „Sonnenhof“ zur Verfügung. Darüber hinaus floss die gleiche Summe – insgesamt also 5.000 Euro – noch an ein weiteres Hospiz der Stiftung. Ein großartiges Engagement der TraberParti-Mitglieder, die dafür zweifellos höchste Anerkennung verdient haben!
Dass als Sieger dieses Rennens dann ausgerechnet Mockridge gemeinsam mit seinem Trainer und Fahrer Victor Gentz im Winner-Circle auftauchte, passte ideal, denn schließlich hatte der Traber in der Vergangenheit viele tolle Erfolge für die TraberParti erzielt. Der nunmehr in den Farben des TrotClubs startende Vierjährige präsentierte sich einmal mehr in grandioser Verfassung und verabschiedete sich trotz eines anspruchsvollen Pensums in der Außenspur im Schlussbogen in 15,6/1.900m mit Längen vom Feld. Zuvor war Victor Gentz bereits ein Treffer mit dem eine Zehntelsekunde schnelleren Blizzard PS gelungen. Peter Sieburgs Wallach ging im ersten Bogen nach vorne und geriet fortan nicht mehr in Gefahr, obwohl Victor Gentz den Verlauf als nicht hundertprozentig optimal einschätzte: „In Front gibt sich der Braune stets ein wenig phlegmatisch – er mag es lieber aus der Deckung heraus.“
Dass dann auch die lukrativste Börse der Veranstaltung an die Trainingsanstalt Gentz ging, rundete den Tag für den Profi natürlich ab – obwohl er sich im Lauf der Gold-Serie nicht für den auftrumpfenden Major Ass, sondern für den am Ende nur viertplatzierten Gustavson Be entschieden hatte. Gentz wusste Major Ass, den er einmal mehr Michael Hönemann anvertraut hatte, aber in guten Händen. Der zehnmalige Mariendorfer Champion erledigte die Aufgabe perfekt. Als viertes Pferd außen immer im Fahrwasser von Gustavson Be positioniert, zog Major Ass mit Erreichen des Einlaufs im Rush an die Spitze und hatte in 16,0/2.500m auch die in feiner Manier nachsetzenden Willow Bay Evert (Jorma Oikarinen) und River Flow (Dennis Spangenberg) ganz locker im Griff. Bei der Siegerehrung geizte Michael Hönemann nicht mit Lob in Richtung auf seinen Kollegen: „Victor Gentz ist wirklich ein ausgezeichneter Trainer. Besser als er kann man ein Pferd nicht vorbereiten!“
Seinen ersten Sieg beim vierten Start erzielte der von Kornelius Kluth gesteuerte Indirajah. Der Wallach lag nicht weit hinter dem führenden Chamarel Wibb (Thomas Panschow) stets im Vordertreffen des Feldes. Als sein Kontrahent 500 Meter vor dem Pfosten gewaltig aufs Gaspedal trat, sah es zwar einen Moment so aus, als würde es nicht mit einem vollen Erfolg klappen. Aber im Einlauf wurden Indirajahs Schritte immer länger und er zog mit zwei Längen Vorsprung souverän am Gegner vorbei. Kornelius Kluth punktete außerdem mit der Französin Grietje, die 700 Meter vor dem Ziel rasant ihre Position verbessert hatte und im Schlussbogen endgültig nach vorne ging. Und auch für den mit Chamarel Wibb zuvor unterlegenen Thomas Panschow verlief der Nachmittag noch sehr positiv, denn er trumpfte für den Stall Living Dream mit Flash de Joux auf, der trotz Zulage eine feine Endgeschwindigkeit entwickelte und sämtliche Konkurrenten auf der Zielgeraden einfing.
Für Heinz Wewering war am Sonntag sein 16.926. Sieg fällig. Und zwar mit André Dujardins Mon Filou, der in den zurückliegenden Wochen nach einer längeren Durststrecke bereits wiederaufsteigende Form angedeutet hatte und nun in 15,5/1.900m zuschlug. Europas siegreichster Trabrennfahrer führte seinen Schützling vor den Tribünen an die Spitze und obwohl Mon Filou im Anschluss den Atem des 1,9-Favoriten Arabesk Hazelaar (Dennis Spangenberg) im Nacken spürte, hielt er den Kontrahenten in 15,5/1.900m sehr sicher in Schach.
Kay Werner hat seine für eigene Farben laufende Stute Taylor Swift zu einem waschechten Siegertyp geformt. In einer durch viele Positionswechsel geprägte Prüfung drehte der Profi mit der Dunkelbraunen eine gute halbe Runde vor dem Ziel mächtig auf und während die Kräfte seiner Konkurrenten in dieser Phase des Rennens rasch schwanden, stürmte die Sechsjährige voller Schwung durch die letzte Kurve und ging einem famosen Erfolg entgegen. Genauso rasant voran geht es derzeit auch mit Dexter CG, der von Marcus Gramüller vorgetragen wurde. Obwohl der Wallach das gesamte Rennen in der Außenspur bestreiten musste, war der Vierjährige eine Macht und bescherte seinem Fahrer den 30. Sieg der Laufbahn.
Sein kürzlicher zweiter Rang hatte bereits aufhorchen lassen. Nun legte der von Manfred Zwiener gesteuerte Farmer Simoni mit einem imponierenden Erfolg nach. Da das Gespann kurz nach dem Start in zweiter Spur hängenzubleiben drohte, entschied sich Manfred Zwiener für eine konsequente Offensive. Auf der Tribünengeraden eroberte Farmer Simoni die Spitze und zog das Pensum im Anschluss ohne jeglichen Schwächemoment durch. Obwohl sich der auf der Schlusshalben angreifende Bel Massive (Thomas Heinzig) redlich bemühte, hatte der Angreifer gegen den Sieger keine Chance.
Zwei Mal waren die Hobbyfahrer gefordert, die übrigens am kommenden Renntag (19. Dezember) auf der Mariendorfer Bahn um den mit insgesamt 13.000 Euro dotierten Winter-Pokal der Amateure kämpfen werden. Die erste Prüfung ging an André Pögel und San Pardo, der ungemein zuverlässig geworden ist und mit vorbildlichem Kampfgeist den zwischenzeitlich bereits weit enteilten Piloten Caviar’s Dream (Jani Rosenberg) sehr sicher einfing. Während es hier recht spannend zuging, war die andere Amateurprüfung geradezu ein Langweiler – denn der von Emma Stolle präsentierte Beppi Santana stand eine ganze Klasse über seinen Gegnern und ließ sie das auch spüren. Der Wallach deklassierte seine Konkurrenten Start-Ziel und sein Treffer verkürzte Emma Stolles Rückstand im Kampf um das Amateurchampionat auf einen einzigen Zähler. Im Duell mit Thomas Maaßen besitzt die Berlinerin beim Stand von 16:17 somit auch weiterhin alle Chancen.
Gesamtumsatz: 156.818,45 Euro. Bahnumsatz: 39.250,90 Euro. Außenumsatz: 117.567,55 Euro.