• Slide
  • Slide
  • Slide
  • Slide
  • Slide
  • Slide
  • Slide

    Heinz Wewering holt die dickste Börse

    Mit Dr. Manuach Messengießers Hengst Rainbow Diamant gewinnt der zweimalige Weltmeister das PMU-Hauptereignis. Der von Victor Gentz gesteuerte Exclusive Fire rast zur Tagesbestzeit. Dennis Spangenberg imponiert mit dem dreijährigen Bitter Lemon.    

    Während die Traberfans in ganz Europa am Sonntag gebannt auf das Elitloppet-Geschehen in Solvalla starrten, wurde auch auf der Derby-Bahn sehr ansprechender Sport geboten. Im Mittelpunkt der PMU-Veranstaltung stand ein Rennen mit einem prestigeträchtigen Namen: der Prix de Paris. Sicherlich – mit dem französischen Pendant konnte die Prüfung nicht ganz mithalten. Aber es ging immerhin um stolze 7.000 Euro Dotation. Das Preisgeld wurde zur Beute von Heinz Wewering und Rainbow Diamant, bei dem der Knoten nun offenbar endgültig geplatzt ist. Der startschnelle Hengst zog in der mit 05,7 wahnsinnig temporeichen Anfangsphase gegen Soccer (Victor Gentz) beim Kampf um die Führung zwar den Kürzeren, blieb aber stets auf Tuchfühlung und legte sich Ende der Gegenseite an die Flanke des Piloten. Auf der Zielgeraden hatte Rainbow Diamant Soccers Widerstand endgültig gebrochen und der Siebenjährige spazierte in 14,0/1.900m einem überlegenen Dreieinhalb-Kängen-Sieg entgegen.         

    Die Gewinnsummenklasse bis 18.000 Euro war ebenfalls sehr prominent besetzt und die Leistung des Siegers extraordinär. Denn obwohl sich der von Victor Gentz präsentierte Exclusive Fire das Rennen außen herum selber gestalten musste, ließ der Hengst aus dem Besitz der Familien Hatterscheidt und Sürder der Pilotin Queen for a Day (Josef Franzl) im Finish keinerlei Chance. Der Vierjährige verbesserte seinen Rekord zugleich um mehr als eine Sekunde auf rasante 13,6/1.900m – die schnellste Kilometerzeit der gesamten Veranstaltung!. Victor Gentz: „Exclusive Fire ist ein wirklich vorzügliches Pferd und diese Leistung überrascht mich nicht. Wir müssen aber noch an seiner Startschnelligkeit arbeiten. Heute wollte ich mit ihm eigentlich gleich auf den ersten Metern kräftig mitmischen – aber da spielte er nicht mit. Der Braune hat nun mal seinen eigenen Willen.“  

    So richtig herbe für seine neun Gegner war der Sieg von Bitter Lemon, denn der von Dennis Spangenberg gesteuerte Hengst bereitete den Konkurrenten eine deutliche Niederlage und war eine ganze Klasse besser als der Rest. Der für die Farben von Renate Gramüller und Johann Holzapfel laufende Dreijährige übernahm sofort das Kommando und zog im Einlauf in 14,9/1.900m mit sieben Längen Vorsprung auf und davon. Neben dem Adbell-Toddington-Triumphator Gladiateur scheint die bayerische Besitzergemeinschaft damit über ein weiteres höchst interessantes Pferd für die kommenden Großaufgaben zu verfügen.

    Ebenfalls dreijährig ist Lieschen Müller – und was ihrer Besitzerin Marion Jauß sicherlich ganz besonders gut gefallen wird: Die Stute ist nach nunmehr zwei Starts mit ihrem ständigen Begleiter Kornelius Kluth noch ungeschlagen. Der „Mann in Rot“ fackelte nicht lange und beorderte die Baltimore-As-Tochter sofort an die Spitze. Das war es dann auch schon, denn Lieschen Müller hielt das Zepter eisern in der Hand und steigerte ihre Rekordmarke um über zweieinhalb Sekunden auf 17,0/1.900m. Falls die Dunkelbraune im Stuten-Derby erfolgreich mitmischen soll, sind natürlich noch weitaus schnellere Zeiten gefordert – aber bis dahin verbleiben ja noch einige Wochen Zeit.   

    Mit Heinrich Riewes Kiss Me Bo überstürzte Robbin Bot nichts und begnügte sich bis in die Gegenseite hinein mit der vierten Position. Dann startete der Niederländer aber mit der Stute einen langgezogenen Angriff. Der führende Romeo Diamant (Heinz Wewering) wehrte sich zwar tapfer, doch achtzig Meter vor dem Pfosten war Kiss Me Bo endgültig vorbei. Aus einer ähnlichen Position heraus agierte auch Bots Landsmann Ronald de Beer. Denn mit dem 28,5-Riesenaußenseiter Chaplin lag de Beer zunächst ebenfalls auf dem vierten Platz und konnte sogar noch länger, nämlich bin zum Ende des Schlussbogens, den Windschatten nutzen. Im Einlauf wurde Chaplin, der Sabine Koza gehört, mit jedem Schritt stärker und sorgte mit seinem Erfolg über Longhire (Kornelius Kluth) für eine totale Überraschung.     

    Bereits den zweiten Saisonsieg bei nur drei Starts gab es für den von Thomas Buley aufgebotenen Tailor Made. Der Berliner Profi nutzte die auf dem Papier recht verlockend ausschauende Aufgabe konsequent und führte den Wallach für die Farben der Familie Jahn zu einem souveränen Start-Ziel-Sieg. Mitentscheidend für den Erfolg war natürlich der Umstand, dass sein Hauptgegner Michael Larsen mit der 1,3-Topfavoritin Idony auf den entscheidenden Metern hoffnungslos an der Innenkante festsaß und hinter Camus (Kay Werner) nur den dritten Rang belegte.

    Im Vorfeld galt Brandy Hornline als Tipp des Tages und Magdalena Kieniksmans Hengst, dessen Fahrleine erstmals Michael Hönemann in die Hände genommen hatte, wurde dieser Einschätzung vollauf gerecht. Im Auf und Ab der zumeist schwer auszurechnenden Trotteur-Francais-Rennen ist der Dunkelbraune schon seit Jahren eine der wenigen Konstanten. Er kennt eigentlich nur gute Leistungen. Unterwegs lag der Sohn des Prix-d’Amerique-Siegers Meaulnes du Corta zwar deutlich hinter dem aus dem ersten Band gestarteten Elixir d’Andain (Dennis Spangenberg) zurück, fing den Gegenspieler aber im Schlussbogen ein und ging im Einlauf in beachtlichen 15,7/2.520m auf und davon.   

    Drei Frauen gegen fünf Männer – so sah die Fahrerkonstellation in der einzigen Amateurprüfung der Veranstaltung aus. Am Ende waren es ganz klar die drei Damen, die das Geschehen bestimmten. Denn es gewann die von Christina Gust gesteuerte Grazia Greenwood vor dem nur knapp geschlagenen Arno (Julia Hoheisel) und Ring the Bell (Katharina Kramer). Der auf der Tribünengeraden nach vorne gegangene Arno hatte bis weit in die Zielgerade hinein wie der Sieger ausgesehen – doch kurz vor dem Pfosten ging die schlussstarke Grazia Greenwood für die Farben des Stalls Lucky Friday doch noch vorbei.      

    Gesamtumsatz: 94.576,67 Euro – Bahnumsatz: 32.787,00 Euro – Außenumsatz:  61.789,67 Euro.

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 2. Juni statt. Im sportlichen Mittelpunkt stehen der mit 15.000 Euro dotierte zweite Lauf der Gold-Serie und das Warm-up zum Buddenbrock-Rennen um 10.000 Euro Preisgeld. Hinzu kommen weitere hochdotierte Läufe der Silber- und der Newcomer-Serie sowie das renommierte Heinz-Mohr-Memorial. Starterangabe ist am Montag, dem 27. Mai. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@berlintrab.de.