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    Iron Steel und Simon Siebert einfach unglaublich

    Je oller, desto doller: Das scheint das Motto von Iron Steel zu sein, der trotz seines Alers eine herausragende Leistung ablieferte und seine Gegner gnadenlos abfertigte.

    Der Name ist Programm: Iron Steel hat schon elf Jahre auf dem Buckel – doch nach der Glanzvorstellung, die der von Victor Gentz trainierte Wallach an diesem Sonntagnachmittag  auf der Derby-Bahn abgeliefert hat, ist die Traber-Rente noch lange nicht in Sichtweite! Sicherlich – wenige Tage zuvor hatte der aus dreimonatiger Pause zurückgekehrte Oscar-Schindler-Sohn bereits einen sehr überzeugenden Probelauf abgeliefert. Doch dass er mit hochkarätigen Gegnern wie Mighty Hanover (Sarah Kube) und Rainbow Diamant (Chantal Solhart), für die nur die Plätze zwei und drei übrig blieben, derart Katz und Maus spielen würde – damit war beim besten Willen nicht zu rechnen. In der Tagesbestzeit von 13,6/1.900m fertigte der eisenharte Crack der Familie Gentz die Konkurrenz Start bis Ziel ab und sorgte beim Publikum für Geschmack auf mehr. Für Simon Siebert und sein Können an der Fahrleine war die sensationelle Leistung von Iron Steel außerdem natürlich ein ganz besonderes  Kompliment. Denn obwohl der Vierbeiner-Crack zuvor schon 122 Einsätze bestritten hatte, war dieser Auftritt das Debüt in der Hand des Amateurmeisters.

    Na endlich – das werden sicherlich nicht nur seine Besitzer Tobias Holle und Betty Weber gedacht haben, als der von Franz-Josef Stamer gesteuerte Gobelin als Sieger über die Ziellinie lief. Denn der zehnjährige Wallach, der in der Vergangenheit aufgrund der Probleme mit seiner Gangart häufig aus der Wertung genommen worden war, hatte sich den langersehnten Erfolg wahrlich verdient. Franz-Josef Stamer verhielt sich allerdings auch äußerst geschickt und überhastete nichts mit seinem Schützling, der zwanzig Meter Zulage wettzumachen hatte. Er ließ zunächst andere Angreifer gewähren und machte mit dem Wallach erst im Schlussbogen entscheidend Boden gut. Auf der Zielgeraden war Gobelin dann genauso flink wie eine gute Stunde später seine Trainingsgefährtin Bonanomi CG, mit der Victor Gentz einen für seine Mannschaft absolut perfekten Tag gebührend abrundete. Drei Trainer-Siege für den „Mann in Grün“ – diese Bilanz konnte sich wahrlich sehen lassen! Dabei schaute es nach einem Verlauf als drittes Pferd innen zunächst gar nicht nach einem Erfolg der Emma Stolles Farben tragenden Stute aus. Doch Bonanomi CG wuchsen im Einlauf in 15,7/1.900m regelrecht Flügel und sie fing die gewiss nicht enttäuschende Pilotin Stand up (Thomas Panschow) in atemberaubender Manier ab.            

    Eine faustdicke Überraschung gab es durch Prigana. Und dass auf ihren Fahrer Michael Nimczyk die 12,3-fache Siegquote ausgeschüttet wurde, sieht man ebenfalls nicht alle Tage. Die Stute schlug in schnellen 14,9/1.900m allerdings auch keinen Geringeren als den Seriensieger Oxidizer (Andreas Gläser) ein Schnippchen. Beide Pferde begannen vorsichtig und rückten dann auf der Gegenseite im Rush auf. Im Einlauf kam es zum großen Duell und obwohl sich der kurz über die Innenkante drängelnde Oxidizer energisch gegen die Niederlage wehrte, steckte Prigana die Nüstern in Front. Die Stute verkniff sich diesmal alle Eskapaden und erkämpfte sich eine Länge Vorsprung gegenüber ihrem keineswegs enttäuschenden Widersacher. Noch deutlicher fiel Michael Nimczyks zweiter Sieg aus: Mit dem lauffreudigen Favori de la Basle gab der Deutsche Meister gleich von Anfang an Gas und der Wallach löste sich bei seinem Start-Ziel-Sieg in 14,6/1.900m sogar mit Weile-Vorsprung von den Konkurrenten.      

    Quasi auf Deutschland-Tournee ist Sönke Gedaschko derzeit mit seinen Pferden und nach seinen gelungenen Gastspielen auf den Westbahnen gab der schleswig-holsteinische Amateurfahrer nun auch in Berlin sehr erfolgreich seine Visitenkarte ab. Er führte Ni Hao auf die Ehrenrunde. Gedaschko verschaffte seinem neuen Crack sofort die Traumlage als zweites Pferd an der Innenkante. Als der Wallach auf der letzten halben Runde dann so richtig losstiefelte, sprang in 15,7/1.900m neben fünf Längen Vorsprung auch eine neue persönliche Bestmarke für den Fuchs heraus. Bei dem von Kay Werner präsentierten Highspeed Polly lief es an diesem Nachmittag ebenfalls wie geschmiert. Nach sehr konstanten Leistungen in den vergangenen Wochen traf es der Dinkelbraune recht verlockend an und Kay Werner nutzte die Chance konsequent. Sehr zur Freude von Highspeed Pollys Mitbesitzerin Claudia Westphal, die am Sonntag ihren 29. Geburtstag feierte, übernahm der Sechsjährige sofort das Kommando und gab es bis zum Zielpfosten nicht mehrt ab.  

    Björn Spangenberg war in Stellvertretung seines in Urlaub weilenden Bruders Dennis im Dauereinsatz – und dies sehr erfolgreich, denn der Profi führte Maven Bo zu einem imponierenden Sieg. Die Stute, die demnächst für höhere Aufgaben wie zum Beispiel das Bahrenfelder Schwarzer-Steward-Rennen vorgesehen ist, erlaubte sich zu Beginn zwar einen kurzen Fehler, begab sich aber eine Runde vor Schluss entschlossen auf den Vormarsch und heftete sich an die Fersen von Virgill Hazelaar (Michael Nimczyk), der ab Ende der Gegenseite ebenfalls immer stärker wurde. Im Einlauf knüpfte die Revenue-Tochter ihrem Gegenspieler noch eine Länge Vorsprung ab. Man darf gespannt sein, wie sich die Stute, für die das Derby im vergangenen Jahr etwas zu früh kam, in dieser Saison weiterentwickeln wird. Sie wird mit Sicherheit ihren Weg gehen.     

    Gesamtumsatz: 106.378,95 Euro – Bahnumsatz: 36.431,10 Euro – Außenumsatz:   69.947,85 Euro.

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 15. März statt. Beginn ist um 11.00 Uhr. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 9. März. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.