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    Oxidizer mit großer Autorität

    Andreas Gläsers Crack schlägt den Seriensieger Escudo. Die Tagesbestzeit liefert der von Victor Gentz präsentierte Exclusive Fire ab.  

    „Als ich auf die Starterliste geschaut habe, dachte ich: Den können wir knacken!“, erzählte Andreas Gläser am Sonntag unmittelbar nach seinem Sieg mit Oxidizer im Mariendorfer Winner-Circle und seine Freude war unübersehbar. Das Resultat bewies in der Tat, dass der Karlshorster Trainer mit dieser Vorahnung goldrichtig gelegen hatte. Denn obwohl sein großer Gegenspieler, der von Robbin Bot gesteuerte Wallach Escudo, sieben Rennen hintereinander eine weiße Weste behalten hatte, musste der Rivale diesmal eine Niederlage einstecken. Escudo ergatterte zwar zunächst die Spitze, doch eine Runde vor dem Ziel ließ Robbin Bot Andreas Gläsers Schützling ohne große Gegenwehr passieren und setzte alle Hoffnungen auf das Finish. Escudo tankte sich im Einlauf tatsächlich auch Schritt für Schritt an seinen Konkurrenten heran – doch Oxidizer gab sich im Duell des Tages nicht die geringste Blöße und behielt in 15,6/1.900m mit einer Länge Vorsprung und dem Richterspruch „überlegen“ klar die Oberhand. Andreas Gläser: „Der Braune ist ein unheimlich intelligentes Pferd und scheint die hohen Erwartungen, die unser Stallteam schon immer an ihn hatte, voll und ganz zu rechtfertigen.“

    Noch schneller als Oxidizer war an dem total verregneten Tag allerdings der von Victor Gentz präsentierte Exclusive Fire unterwegs. Der fünfjährige Maharajah-Sohn aus dem Besitz der Familien Hatterscheidt und Sürder trumpfte von der 2.000-Meter-Grundmarke aus in 1:15,2 min. auf. Der Sieg wurde ihm allerdings nicht leichtgemacht, denn die Position eins erwies sich beim Eindrehen aus dem Band einmal mehr als suboptimal, was Victor Gentz beim anschließenden Interview richtig in Fahrt brachte: „Dieser Start hätte nie abgehen dürfen – statt eines Vorteils hatte ich quasi eine Doppelzulage!“ In der Tat musste Exclusive Fire erst einmal mächtig viel Boden aufholen – aber auf der letzten Gegenseite kämpfte sich der Hengst immer dichter an die Führenden heran. Mitte der Zielgeraden war er endgültig mit den Konkurrenten auf Augenhöhe und gewann am Ende sogar noch leicht.

    Das war aber nicht der einzige Tageserfolg von Victor Gentz. Ein regelrechter Thriller entwickelte sich für den „Mann in Grün“ nämlich in der Gewinnsummenklasse bis 11.000 Euro. Obwohl Romeo Diamant (Heinz Wewering) auf der Anfangsrunde ein recht anspruchsvolles Pensum absolvieren musste, hielt er verbissen dagegen, als der von Gentz gesteuerte Ibracadabra ausgangs der Gegenseite in der Angriffsspur Druck machte. Bis weit in die Zielgerade hinein tobte ein dramatisches Gefecht, dass Ibracadabra in 15,9/1.900m erst mit den letzten Schritten für sich entschied.

    Einen ganz anderen Rennverlauf traf der von Bernd Warnke vorgetragene 12,1:1-Außenseiter Onyx an: Der Wallach stürmte rasch an die Spitze und zog beim ersten Volltreffer seiner Karriere diesmal auch bis zum Zielpfosten gut durch, worüber sich insbesondere seine Besitzerin Margitta Föllmer riesig freute. Auch im Stall von Dennis Spangenberg war wenig später der Jubel groß, denn mit dem Erfolg des Riesenaußenseiters I’ve got Mail in der Hand seines Bruders Björn zur fast 38-fachen Quote vor Nicks (Victor Gentz) und Danielle Simoni, deren Leine er selber in die Hand genommen hatte, belegten drei Traber aus seinem Trainingsquartier in der Klasse bis 4.000 Euro die Plätze eins bis drei. Als zweites Pferd an der Innenkante hatte I’ve got Mail einen Traumverlauf vorgefunden.   

    Zwei der zehn Rennen waren im Zuge der PMU-Liveübertragung mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Die erste der beiden lukrativen Börsen holte sich André Pögel mit seiner im Familienbesitz befindlichen Stute Chanel. Für die Vierjährige, die in den vergangenen Monaten ein paar kleinere gesundheitliche Probleme hatte und nun offenbar wieder topfit ist, war ein flotter Start bereits die halbe Miete. Da ihre Hauptgegnerin Timoka Corner (Alexander Kelm) obendrein ausgangs des Schlussbogens ansprang und disqualifiziert wurde, war die Aufgabe für Chanel letztlich nur eine bessere Trainingsarbeit. Auch für Robert Pletschacher und seinen 12,9:1-Außenseiter Equimax verlief alles überaus entspannt. Der Wallach trat auf dem Berliner Rechtskurs viel besser ein, als man es normalerweise von ihm kennt. Die Verfolger kamen nur  bis auf zweieinhalb Längen an den 15,5/1.900m trabenden Pacemaker heran. Angesichts dieser starken Leistung könnte sich die Derby-Bahn durchaus zu seiner Lieblingspiste entwickeln.

    Die Veranstaltung bot einige spektakuläre Szenen. Zum Beispiel wollte ein anderer Traber, der wenig später ebenfalls in den Winner-Circle einziehen sollte, unmittelbar vor seinem Start keinen einzigen Schritt mehr freiwillig tun. Die Rede ist von Birdy de Neuilly, der sich bereits am Vortag seines Auftritts derartig zickig aufgeführt hatte, dass mit Genehmigung der Rennleitung ein Fahrerwechsel von Willem Kallenkoot auf Robbin Bot veranlasst wurde. Doch als es dann nach erheblicher Startverzögerung soweit war und sich der Wagen in Bewegung setzte, riss sich der schwierige Wallach einigermaßen zusammen. Nachdem ihn Robbin Bot eine gute halbe Runde vor dem Ziel das entscheidende Zeichen gegeben hatte, zeigte der schwierige Braune zwar noch einmal seine Eigenarten und driftete im Einlauf ganz weit nach außen – doch es reichte für den Sieg. 

    Zwei Amateurfahren standen am Sonntag auf dem Programm. Dass es für ihre Konkurrenten immer gefährlich wird, wenn sie in Berlin auftaucht, bewies Daniela Fellner mit einem erneuten Erfolg ihres Vierbeinerlieblings Tiffany Diamant. Die Stute wurde aus der zweiten Spur heraus offensiv nach vorne gesteuert und übernahm eine Runde vor dem Ziel das Kommando. In beachtlichen 15,3/1.900m agierte Tiffany Diamant ungemein souverän und siegte mit zweieinhalb Längen Vorsprung völlig überlegen. Geradezu diametral entwickelte sich das Geschehen beim Sieg von Sebastian Gläser und Head over Heels. Denn von der Stute, die von Katharina Merz gezüchtet wurde und nun mit ihrem zweiten Treffer hintereinander stark auf dem Vormarsch ist, war bis weit in die Gegenseite hinein kaum etwas zu sehen. Doch im Einlauf wuchsen der Braunen Flügel und sie rollte das gesamte Feld in 15,7/1900m auf.       

    Gesamtumsatz: 110.336,27 Euro – Bahnumsatz: 32.432,75 Euro – Außenumsatz:   77.903,52 Euro.

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 8. März statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 2. März. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.