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    Die erste Krone geht an Michael Nimczyk und Gladiateur

    Das Sulkygespann beherrscht den Adbell-Toddington-Hauptlauf souverän. Im Stutenlauf triumphiert Dion Tesselaar mit Gaya de Pervenche.

    Es ist der erste Zacken der Dreifachen Krone: Am Sonntag stand das Adbell-Toddington-Rennen auf dem Programm und nach 2011 (Seda Rapide) – damals kurzzeitig unter der Bezeichnung „Diamond-Way-Rennen“ in Gelsenkirchen ausgetragen – und 2016 (Dreambreaker) konnte sich Michael Nimczyk mit Gladiateur bereits zum dritten Mal in die Siegerliste des Hauptlaufs eintragen. Ein weiterer Treffer im Stutenlauf – und zwar im Vorjahr mit Laura Vici – kommt noch hinzu. Die Vorschusslorbeeren waren groß: Aufgrund seines Breeders-Crown-Erfolges im vergangenen Herbst und des ausgezeichneten Saisondebüts in Wolvega wurde Gladiateur am Toto mit einer Siegquote von 1,3 gehandelt. Eine Einschätzung, die sich bereits  nach wenigen Metern als gerechtfertigt erwies, denn der Hengst aus dem Besitz von Robert Gramüller und Johann Holzapfel ließ von der Startposition vier aus überhaupt nichts anbrennen und schoss sofort an die Spitze.

    Damit war die Messe bereits gesungen, denn Gladiateur geriet zu keinem Zeitpunkt mehr in ernsthafte Bedrängnis. Jackpot of Steel (Dion Tesselaar) mühte sich als Angreifer in der Außenspur zwar redlich, kam aber nie entscheidend an den Piloten heran und erzielte letztendlich nur den vierten Platz. Den Ehrenrang ergatterte der sehr vorsichtig gestartete Juan Les Pins (Jaap van Rijn), der auf dem Schlusskilometer im Windschatten von Jackpot of Steel einen idealen Verlauf vorgefunden hatte. Auch die strikt innen gehaltenen Orkan von Haithabu (Jörgen Sjunnesson) sowie River Flow (Thorsten Tietz) hielten sehr gut mit, während zu Jaxon VS (Kurt Roeges), der ja seinen ersten Einsatz bestritt und noch recht grün wirkte, eine deutliche Lücke klaffte. Der Wallach wird sich aber sicherlich mit zunehmender Routine deutlich steigern – an Schnelligkeit scheint es ihm jedenfalls nicht zu fehlen. Georgies Bueraner (Jochen Holzschuh) verfiel, an sechster Position liegend, ohne ernsthafte Plazierungschancen im letzten Bogen in Galopp und Jetway Fortuna (Cees Kamminga) sprang nach sehr gutem Beginn eingangs der Tribünengeraden völlig unvermittelt  an und wurde disqualifiziert.                 

    In 13,6/1.900m blieb Gladiateur zwar deutlich über dem 12,1-Rennrekord von Dreambreaker, gilt nun aber trotzdem als heißer Anwärter auf den Derby-Sieg. Für Michael Nimczyk war der Triumph im Adbell-Hauptlauf aber nicht der einzige Treffer an diesem Nachmittag, denn der Goldhelm gewann auch den Lauf der Newcomer-Serie um 6.000 Euro Preisgeld, obwohl es lange Zeit nicht nach einem Erfolg von Fikonia AM ausgesehen hatte. Beim Einbiegen auf die Zielgerade schienen nämlich nur der führende Bogomir CG (Dennis Spangenberg) und der außen attackierende Far West (Josef Franzl) um den Sieg zu kämpfen, während Nimczyk mit der Stall-Habo-Stute dahinter nur an dritter Stelle postiert war. Doch auf den entscheidenden Metern machte Fikonia AM unter Rekordverbesserung auf 14,4/1.900m erstaunliche Reserven frei und bezwang Bogomir CG mit einer Halslänge. „Das Ergebnis überrascht mich nicht, denn die Stute hat bisher glattgehend kaum etwas falsch gemacht“, lautete das anschließende Siegerstatement. Mit La Grace stellte Michael Nimczyk im Rahmenprogramm zudem eine hochtalentierte Dreijährige vor, der in den kommenden großen Rennen zweifellos eine prominente Rolle zuzutrauen ist. Die Stute ging aus dem ersten Bogen heraus nach vorne und stand in 15,2/1.900m eine ganze Klasse über ihren Gegnern.

    Im Adbell-Toddington-Stutenlauf ging es um 10.000 Euro Preisgeld und bis weit in den Einlauf hinein schien auch hier Michael Nimczyk im Sulky von Marylin Monroe Bo die besten Karten zu besitzen. Denn nachdem die Stute nach einer Galoppade von Janske Beemd (Tom Kooyman) kampflos in Front gekommen war, konnte der Deutsche Meister das Tempo problemlos aus der Partie nehmen. Die von Dion Tesselaar präsentierte Gaya de Pervenche schien hinter der Pilotin hoffnungslos festzusitzen – doch Dion Tesselaar wartete mit eiskalten Nerven ab und Mitte der Zielgeraden, als die außen angreifende und am Ende mit dem dritten Geld belohnte Jacky Bros (Jaap van Rijn) nicht mehr entscheidend weiterkam, ergab sich dann doch genügend Freiraum. Die auf einen Ruck schnell gewordene Gaya de Pervenche zog in 15,9/1.900m ganz locker an Marilyn Monroe Bo vorbei und lieferte eine tolle Kostprobe ihres hervorragenden Könnens ab. „Ich wollte die Stute nach der Winterpause nicht gleich auseinandernehmen und ihr einen beinharten Verlauf durch die Außenspur ersparen. Deswegen habe ich lieber auf die Chance gelauert und es hat ja auch bestens geklappt“, durfte sich Dion Tesselaar im Anschluss im Winner-Circle freuen.

    „Er mag es überhaupt nicht, wenn Pferde direkt vor ihm liegen, und gestaltet sich viel lieber sein eigenes Rennen. Deswegen habe ich mich vom Startplatz sieben aus für eine offensive Taktik entschieden und die Rechnung ging optimal auf“, strahlte Josef Franzl nach seinem Erfolg mit Baxter Hill in der mit 6.000 Euro dotierten Silber-Serie. Es dauerte zwar eine knappe halbe Runde, bis Karla Waleks Vierbeiner-Crack tatsächlich das Kommando ergattert hatte – aber dann war er eine Klasse für sich. Der Fünfjährige, der seine persönliche Bestmarke auf 13,0/1.900m steigerte und damit zugleich die Tagesbestzeit erzielte, ließ selbst einem solch vorzüglichen Gegner wie Stradivari (Michael Nimczyk) nicht den Hauch einer Chance. Der im Schlussbogen gebrachte Kontrahent holte sich aber wenigstens den Ehrenrang.      

    Auch die weiteren Rennen hatten am Sonntag einiges zu bieten. Richtig turbulent ging es beim Sieg von Virginia Prime und Thomas Panschow zu, denn zunächst schien alles auf ein Duell der Topfavoriten Jaxon Schermer (Michael Nimczyk) und Rancoon (Rudolf Haller) hinauszulaufen. Doch als beide Pferde im Schlussbogen bei ihrem hitzigen Zweikampf ansprangen, kam Virginias Prime eisern anmarschiert trumpfte mit einer Länge Vorsprung auf. Der mit einer Siegquote von 25,8 gehandelte Außenseiter trug maßgeblich dazu bei, dass nicht nur die Zweier- und Viererwette, sondern auch der erste Rang der V7+ nicht getroffen waren. Thomas Panschow: „Das Schönste ist, dass Virginia Primes Besitzer Jürgen Hempel heute auch noch Geburtstag hat. Es hat also alles genau richtig gepasst!“    

    Heiner Christiansen setzte seine Triumphserie mit Larsson nun auch auf der Derby-Bahn fort. Der Hengst aus dem Besitz von Carsten Abel drückte gleich auf die Tube und war von vorne eine absolute Macht. Er hat das Zeug dazu, in dieser Saison zu den siegreichsten deutschen Pferden zu gehören und genießt nicht nur beim Hamburger Publikum größte Sympathien. Rudolf Haller führte mit Jack Scott ein Pferd aus dem Derby-Jahrgang auf die Ehrenrunde. Der Hengst profitierte in 15,5/1.900m von einem geschonten Rennen an der Innenkante und gewann mit feinem Speed. Wie sehr er mit Whirlwind BR harmoniert, stellte Jörgen Sjunnesson erneut unter Beweis. Der Schwede dirigierte den Wallach eingangs der Tribünengeraden an die Spitze. Im Einlauf machte sich der heiße Favorit überlegen frei. Zwei Mal waren die Amateurfahrer gefordert. Mit ihrem Besitzer Immo Müller unterstrich So Keck die Tatsache, dass sie von vorne ein ganz anderes Pferd ist. André Pögel warf Big Boss As dagegen erst eine dreiviertel Runde vor dem Ziel in die Schlacht und der Hengst stürmte in 14,4/1.900m auf und davon. Das Trotteur-Francais-Rennen ging an den von Tom Kooyman gesteuerten Dalton du Demon, der sich auf der Zielgeraden mühelos durchsetzte und mit fünf Längen Vorsprung gewann.

    Gesamtumsatz: 160.081,16 Euro – Bahnumsatz: 49.024,45 Euro – Außenumsatz:  111.056,71 Euro.

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 26. Mai statt. Bitte beachten Sie: Beginn ist bereits um 11.00 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen der vierte Lauf der Newcomer-Serie sowie fünf PMU-Rennen. Starterangabe ist am Montag, dem 20. Mai. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@berlintrab.de.