Kurzer Aufgalopp für das große Wochenende
Bei der PMU-Matinée erzielen Thomas Panschow, Christoph Schwarz, Jörgen Sjunnesson und Marciano Hauber je einen Zähler. Höwings Cinderella ist die überlegenste Siegerin.
(MW) Keine kleine Nachtmusik, sondern eine kurze,
knackige mittägliche Ouverture über vier Etüden, die über die französische
Wettorganisation PMU auch jenseits des Rheins zu bewetten war, bildete das
Appetithäppchen zum wichtigsten Wochenende im deutschen Sulky-Sport.
Auch
ohne Gold- und Bronzehelm Michael Nimczyk und Robbin Bot, die daheim in Willich
den Derby- und übrigen Startern des Wochenendes den letzten Schliff verpassten,
ließ das Championatsquartier zumindest ein Rennen nicht vom Tisch gehen. Wohl
dem, der mit Thomas Panschow einen der erfolgreichsten Catchdriver der letzten
Monate verpflichten kann. Der hatte mit 10:10-Favorit Stanley nur am Anfang etwas Widerstand von Magic Women H und Amaro
zu brechen. Nach 500 Metern vorn, konnte sich der sehr edel gezüchtete Rappe -
Vater ist mit dem schwedischen Stallion Villiam ein Europa-Derby-Sieger, Mutter
die deutsche Breeders-Crown-Siegerin Stacelita -, alles bequem einteilen. Wer
an der letzten Ecke einen Umsturz durch Bossa Nova befürchtet hatte, konnte sich
bald entspannt zurücklehnen, denn Stanley tanzte den achtfachen Vorjahrssieger
ganz locker mit drei Längen aus und blieb das prognostizierte sanfte Ruhekissen
für die V4-Wetter.
Die
wurden 30 Minuten später aufgeschreckt, denn Rigoletto Bo wurde den enormen
Vorschusslorbeeren seines Chauffeurs Marciano Hauber nicht ganz gerecht, ließ
den letzten Pep vermissen und landete nur auf Platz drei. Viel mehr drauf hatte
dafür Figaro II, der seinen
verpatzten Einstand im italienischen Treviso nachdrücklich korrigierte. Nur
kurz durfte Ganea regieren, dann übernahm der „Friseur“ mit Assistent Christoph
Schwarz das Kommando und schnitt sich sehr sicher das beste Stück vom
Prämienkuchen ab. „Beim Aufwärmen ohne Pferde in der Nähe hampelte er sehr viel
herum. Er ist ja erst drei Jahre alt - so sind die jungen Pferde manchmal. Im
Rennen war er im Kreis der Anderen wesentlich konzentrierter. Da der Stall
ganze Arbeit geleistet“, flocht Schwarz dem Team Gramüller güldene Kränze.
Nach
dem „Friseur“ zog eine königliche Hoheit in den Winner Circle, obwohl sie in
der Startphase ein wenig durch den springenden Velten Cavallino aus dem Konzept
gebracht worden war. Nach einem Drittel der Strecke hatte der eigens aus
Südschweden angereiste Jörgen Sjunnesson His
Highness S dennoch im äußeren Mittelfeld untergebracht und griff nach einer
Runde in der ganz frischen Luft munter an. Das machte dem Wallach überraschend
wenig aus. Nicht nur, dass er sich als die perfekte Lokomotive für CS Vendetta
entpuppte, nahm er sich auch den durchweg in der Angriffsspur aktiven Arionas
BE kräftig zur Brust und servierte ihn sicher mit einer Länge ab. Damit standen
drei Pferde aus der zweiten Startreihe auf dem imaginären Treppchen.
Aufgeschoben
ist nicht aufgehoben hieß im vierten und bereits letzten Rennen die Devise für
Hollands Nachwuchsstar Marciano Hauber, der mit Startnummer „9“ für Höwings Cinderella schon von Hause aus
zur kontrollierten Defensive gezwungen war. Das klappte ausgezeichnet fürs
Aschenputtel, das hinter dem die äußere Riege anführenden Hold Position ideal
aufgehoben war. Ein kerniger Antritt 600 Meter vorm Ziel, schon tanzte die vier
Jahre junge Cinderella wie im Rausch an allen vorbei und avancierte mit sieben
Längen Vorsprung zur unnahbaren Königin des kurzen, knackigen Vier-Gänge-Menüs,
das viel Appetit zunächst auf das Freitag-Programm machte.
Umsatz bei 4 Rennen: 54.114,10 Euro
(incl. 36.942,10 Euro Außenumsatz), davon 9.579,60
Euro in der V4-Wette.
Umsatz PMU (Rennen 1 bis 4): 1.323.137,55 Euro