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    Der Dominator vom Rösslhof

    Thomas Royer beweist einmal mehr seine große fahrerische Klasse und gewinnt den Winter-Pokal der Amateure mit My Way Fortuna. Thomas Panschow schockt die Favoritenwetter mit dem Riesenaußenseiter Mountain Hero. Auch Alexander Kelm beeindruckt mit kaum beachteten Pferden. Beide Ränge der V7+ werden nicht getroffen. Es ergibt sich ein Jackpot in Höhe von 9.710 Euro, der beim Saisonfinale am 25. Dezember ausgespielt wird.

    Es fielen zwar keine Schneeflocken – aber die Stimmung am vorletzten Renntag des Jahres war dennoch mächtig weihnachtlich. Die Emotionen kamen auf der Derby-Bahn ordentlich in Schwung, denn die Veranstaltung wurde von der feierlichen Verabschiedung des 16-maligen Siegers Mockridge sowie einer Spendenübergabe in Höhe von 5.000 Euro durch den Berliner Stall Tippel Tom an das SchutzengelWerk begleitet – eine Organisation, die sich um sozial benachteiligte Kinder in der Hauptstadt kümmert. Das sportliche Augenmerk ruhte am Sonntag voll und ganz auf den Hobbyfahrern. Zum einen, weil der Zweikampf um das bundesdeutsche Championat zwischen Tom Karten und Emma Stolle weiterhin äußerst spannend verläuft – der Stand lautet aktuell 23:22 Treffer – und zum anderen, weil der mit 7.000 Euro dotierte Winter-Pokal der Amateure den Höhepunkt des Nachmittags bildete.

    Ein ausländischer Sportler stahl den beiden Deutschen allerdings komplett die Show. Denn der Winter-Pokal wurde zur Beute des mehrmaligen österreichischen Staatsmeisters Thomas Royer. Der 45-jährige Besitzer des in der Steiermark gelegenen Hotels Rösslhof bewies einmal mehr eindrucksvoll, dass er im Amateurbereich zu den absolut Besten gehört. Royer fackelte nicht lange und beorderte seinen von Josef Franzl für die Farben von Rolf Dürr, Fritz Reber und Hans Werner trainierten Schützling My Way Fortuna von der 2.000-Meter-Grundmarke aus sofort an die Spitze. Dahinter reihten sich dessen beide Bandgefährten Liten Frieda (André Pögel) und My Girl (Cathrin Bot-Nimczyk) ein, während von den insgesamt acht mit Zulage bedachten Pferden Sir Robert (Sarah Kube) am schnellsten gestartet war und zügig den Anschluss an die Spitze herstellen konnte.

    Doch als Konsequenz seiner Bemühungen musste der Verfolger die zweite Spur in Kauf nehmen – ein Handicap, das sich für Sir Robert als entscheidend erweisen sollte. Dem 2,7-Favoriten blieb trotz einer tapferen Leistung letztlich nur der vierte Rang, denn die drei 20 Meter besser gestellten Traber ließen nicht nach und waren einfach zu stark. Vor allem My Way Fortuna und Thomas Royer waren überaus dominant und holten bei ihrem Triumph in 1:15,3 min. glatte vier Längen Vorsprung auf die Gegner heraus. Angesichts dieser Autorität besteht keinerlei Zweifel daran, dass My Way Fortuna vor einer großartigen Zukunft steht. Spannend wurde es nur beim Kampf um den Ehrenrang, den sich Liten Frieda knapp vor My Girl sicherte. Während sich Sir Robert noch bis auf eine Halslänge an die beiden Streithähne herangearbeitet hatte, folgten alle anderen Teilnehmer sehr deutlich zurück. Die 1 vor der 2 und der 3 – so lautete schließlich die korrekte Reihenfolge für die Dreierwette. Manchmal kann der richtige Tipp ganz einfach sein!       

    Während Thomas Royer seine Berliner Stippvisite nach seiner einzigen Fahrt mit einer hundertprozentigen Ausbeute beendete, waren die anderen Amateure noch zwei weitere Male gefordert. Mit der sofort in Front geschossenen Stute Glimmer Mosebo sah Emma Stolle bis weit in den Schlussbogen hinein wie die sichere Siegerin aus. Doch dann wurde die von Jörg Hafer gesteuerte Hanke in Form immer stärker. Die zuverlässige Vierjährige hatte von einem Rennen im Windschatten der Pilotin profitiert und gewann als 2,2-Mitfavoritin ganz leicht. Mit Dan CG, der größtenteils durch Außenspuren traben musste, erging es Emma Stolle ähnlich. Bis in die Zielgerade hinein schien noch alles für den Sechsjährigen drin zu sein. Doch dann spielte der von André Pögel vorbildlich vorgetragene Blizzard PS (11,7:1), der sich vor den Tribünen an Dan CG herangehängt hatte, in der Tagesbestzeit von 14,0/1.900m einmal mehr seine bekannte Endkampstärke aus. Auch Kjeld von Haithabu (Joachim Hay) überspurtete Dan CG noch für das zweite Geld.  

    Der Reigen der Profirennen wurde mit einem dicken Paukenschlag durch Thomas Panschow und den 30,5-Außenseiter Mountain Hero eröffnet, die prompt für einen Dreierwetten-Jackpot in Höhe von 2.055 Euro sorgten. Der „Mann in Blau“ war kurzfristig für Mountain Heros erkrankten Besitzer Ferdinand Hirsch eingesprungen und verschaffte dem Wallach einen absoluten Traumverlauf als zweites Pferd innen. Mit einem genauen Timing fing der Conway Hall-Sohn die führende Favoritin Oklahoma Bo genau auf der Linie ab. Deren Fahrer Robbin Bot erlitt eine knappe halbe Stunde später genau dasselbe Schicksal, denn mit der bei 1,4-fachen Einsatz gehandelten Rita hatte er bis in den Einlauf hinein das Tempo vorgegeben, war im Einlauf dann aber doch geschlagen. Diesmal war es Josef Sparber mit Poldark Wine, der aus dem Windschatten heraus an ihm vorbeizog. Der Braune war in der Prüfung, die der vergangene Woche verstorbenen Amateur-Legende Manfred Schulz gewidmet war, zur 9,2-fachen Quote deutlich unterschätzt worden. Mit 15,6/1.900m verschaffte sich Poldark Wine zugleich eine neue Bestmarke.       

    Einen vollen Treffer erzielte Robbin Bot allerdings mit dem 1,1-Ultrafavoriten Limbo K Newport, der mit seinen Konkurrenten nicht viel Federlesens machte. Nach einem kurzen Fight setzte sich der bildhübsche Fuchs beim Kampf um die Führung gegen Jester Tonic (Victor Gentz) durch. Und das war es dann auch schon – denn diese Reihenfolge blieb bis zum Zielpfosten genau so erhalten. Mit diesem Sieg hatte nahezu das gesamte Publikum gerechnet. Als dann aber wenig später die von Alexander Kelm gesteuerte Allypally in den Farben ihres Besitzers und Züchters Mike Dwornicki für 24,4-faches Geld an Höwings Caviar (Thorsten Tietz) vorbeiflog, wurde der Jackpot in der V7+ endgültig zur Realität. Eine Stunde später rundete Alexander Kelm den für ihn perfekten Tag mit einem weiteren Treffer durch Sartre ab und verdiente sich beim ersten gemeinsamen Auftritt mit dem Dunkelbraunen ein ganz dickes Lob – denn mit dem schwierigen Wallach war zuvor kaum jemand klargekommen. Kelm ließ Sartre aber einfach seinen Willen und trotz zweiter Spur gewann der 12,7-Außenseiter unter Rekordverbesserung auf 15,3/1.900m mit gigantischen acht Längen Vorsprung.  

    Gesamtumsatz: 111.518,55 Euro. Bahnumsatz: 37.330,35 Euro. Außenumsatz:  74.188,20 Euro. 

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung – das große Saisonfinale – findet am Montag, dem 25. Dezember statt. Beginn ist voraussichtlich um 15 Uhr. Bitte entnehmen Sie die exakte Anfangszeit unseren zeitnahen Veröffentlichungen. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 18. Dezember. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!