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    TomNJerry Diamant spielt Katz und Maus

    Ulrich Mommerts Hengst lässt den Gegnern nicht den Hauch einer Chance und gewinnt mit Michael Nimczyk den Auftakt der Gold-Serie. Der Lauf der Newcomer-Serie geht an den von Kornelius Kluth gesteuerten Major Ass. Während Kristina Gust ihren ersten Sieg erzielt, wird Daniel Wagner auf ungewöhnliche Art und Weise für den tausensten Treffer geehrt.            


    Mariendorf, 31. März.

    Es ist eine der erfolgreichsten Zeichentrickserien aller Zeiten: Die zwischen 1940 und 1967 produzierte US-Reihe „Tom and Jerry“ entwickelte sich zu einem Klassiker, der nicht nur Kinderherzen höher schlagen ließ. Die Geschichte vom Kater Tom, der sich reihenweise von der Hausmaus Jerry überlisten lässt, wurde sogar mehrfach mit dem Oscar ausgezeichnet. Am Sonntag spielte ein Traber, der beide Charaktere in seinem Namen vereint, mit seinen Konkurrenten Katz und Maus: TomNJerry Diamant aus dem Besitz von Ulrich Mommert war bei dem mit 15.000 Euro dotierten Auftakt der Gold-Serie eine Klasse für sich. Der Hengst, der 2017 einen der Derby-Vorläufe gewonnen hatte, im Finale aber an einem Fehler gescheitert war, gab in der Hand von Michael Nimczyk klar den Ton an und lief in 13,4/1.900m zur Tagesbestzeit. Sehr zur Freude der Favoriten-Wetter, denn der Dunkelbraune war zur Quote von 1,2:1 angetreten.

    Der Deutsche Meister hielt seinen Schützling auf den ersten Metern aus der 07,0-Tempohatz heraus und begnügte sich hinter Rainbow Diamant (Heinz Wewering) und Harley As (Kornelius Kluth) mit der dritten Position. Auf der Gegenseite verbesserte sich TomNJerry Diamant an die Flanke des Piloten, dem er dann in der letzten Kurve gründlich den Zahn zog. Mit dem Einbiegen auf die Zielgerade hatte sich der Hengst rasch den entscheidenden Vorteil erarbeitet, während zwei Längen hinter ihm die speedigen Prince of Persia (Michael Larsen) und Out of the Slums (Thomas Panschow) sowie Skyfall (Robbin Bot), der unterwegs an vierter Stelle außen alles passend vorgefunden hatte, nahezu auf einer Linie einkamen. Schon deutlich dahinter blieb Harley As wenigstens das fünfte Geld, während Rainbow Diamant bereits weit vor der Linie restlos geschlagen war.

    Im Rahmenprogramm gelangen Michael Nimczyk noch zwei weitere Treffer. „Er ist ein wirklich tolles Pferd und wird sich von Rennen zu Rennen weiter steigern“, strahlte der Goldhelm nach seinem Triumph mit Laurel Park. Der 1,2:1-Topfavorit lieferte in der Tat eine beeindruckende Vorstellung ab. Auf der langen 2.500-Meter-Strecke hatte der Goldhelm schon auf der ersten Gegenseite die Initiative ergriffen. Fortan ließ sich der Love-You-Sohn nicht mehr aus der Führung verdrängen und als er im Schlussbogen ruckartig das Tempo verschaffte, schüttelte der Braune seine Verfolger endgültig ab. In 1:15,7 min. trennten ihn am Pfosten fünf Längen von seinen Gegnern. Ähnlich dominant war der Debütant UBetterWin Diamant, mit dem Michael Nimczyk nach flinkem Beginn nur kurzzeitig die Spitze abgegeben hatte. Siebenhundert Meter vor dem Ziel eroberte sich der Vierjährige das Kommando zurück und fertigte die Konkurrenz in 16,5/1.900m mit drei Längen Vorsprung ab.           

    Um stolze 6.000 Euro Dotation ging es im ersten Lauf der Newcomer-Serie und so mancher, der den von Kornelius Kluth gesteuerten Major Ass nicht in der obersten Tippzeile notiert hatte, wird sich im Anschluss schwarzgeärgert haben. Denn obwohl der von Victor Gentz trainierte Varenne-Sohn schon sein Debut in ungemein starker Manier gewonnen hatte, wurde der Dunkelbraune am Wettmarkt sträflich unterschätzt und stand 8,8:1 auf Sieg. Kornelius Kluth servierte Major Ass ein Rennen nach Maß und verschaffte ihm rasch die dritte Position. Aus dieser guten Ausgangslage heraus wartete Kluth bis zum Schlussbogen eisern ab und brachte den Hengst erst mit Erreichen der Zielgeraden so richtig auf Touren. In brillanter Art und Weise blieb Major Ass in 15,6/1.900m auch beim zweiten Lebensstart ungeschlagen, während zwei Längen dahinter der ebenfalls speedige Toscanini Diamant (Michael Nimczyk) noch die Pilotin Publicity (Jörgen Sjunnesson) abfing.        

    Einen kräftigen Vorgeschmack auf das            am 19. April bevorstehende Fritz-Brandt-Rennen gab es durch Smilla, die mit ihrem Besitzer, Trainer und Fahrer Uwe Stamer zum fünften Mal hintereinander auf eine Ehrenrunde ging und somit optimal auf das Amateur-Highlight vorbereitet ist. Was die Stute diesmal zeigte, glich einer Demonstration. Smilla flog in 06,4 an die Spitze und obwohl ihr am Ende 15,6/1.900m als Gesamtzeit reichte, wären sicherlich noch ein bis zwei Sekunden drin gewesen. Uwe Stamer war begeistert: „Mit demselben Pferd fünf Siege hintereinander zu erzielen, ist für mich etwas ganz Neues und bewegt mich sehr. Zumal die Gegnerschaft diesmal wirklich recht prominent war.“ Der Berliner hat allen Grund dazu, auf seine Vierbeiner-Lady stolz zu sein – die Fortschritte, die Smilla unter seiner Regie gemacht hat, sind atemberaubend!              

    Aus dem erneuten Duell zwischen der von Thorsten Tietz präsentierten Gingerbell und ihrem von Kornelius Kluth gesteuerten Herausforderer Lewandowski ging Miryana Brauns Stute wiederum als Siegerin hervor. Selbst der Rennverlauf erinnerte ein wenig an das vorherige Aufeinandertreffen – nur dass Lewandowski diesmal nicht an der Innenkante hinter der sofort in Front gestürmten Siegerin festsaß, sondern als viertes Pferd außen eine optimale Ausgangsposition vorfand. Doch gegen Gingerbell bekam der Jauß-Traber keinen Stich. Nach unterwegs sehr ruhiger Fahrt verabschiedete sich die Vierjährige ausgangs des Schlussbogens im Rush und triumphierte in 16,0/1.900m hochüberlegen. 

    Der erste Karriere-Volltreffer von Kristina Gust lag zwar schon ein wenig in der Luft, denn die 25-jährige Amazone hatte bei ihren zuvor erfolgten neun Fahrten stets mit einer klugen Taktik geglänzt und bereits gute Platzierungen erzielt. Ihr Erfolg mit Irabelle war dennoch eine kleine Überraschung. Die Stute hatte sich zwar stets als treu erwiesen, musste im entscheidenden Moment aber fast immer den Gegnern den Vortritt lassen. „Daher wollte ich sie diesmal erst auf der Zielgeraden bringen“, erklärte die Amazone beim anschließenden Siegerinterview und strahlte bis über beide Backen – denn das Konzept war voll aufgegangen. Nachdem sie als Vierte den ganzen Weg über auf Tuchfühlung mit der Spitze war, machte Irabelle im Einlauf tolle Reserven frei und gewann in 16,2/1.900m mit einer Länge Vorsprung.  

    Während es für Kristina Gust also der Sieg Nummer 1 war, hat Daniel Wagner bereits drei Nullen an die gleiche Ziffer rangehängt. Der „Lange“ führte am Sonntag zwar kein Pferd in den Winner-Circle, bekam aber dennoch ein edles Fläschchen und Blumen überreicht. Der Profi hatte nämlich doppelten Grund zur Freude. Zum einen feierte der zweimalige Berliner Champion seinen 45. Geburtstag und zum anderen war ihm sechs Tage zuvor in Karlshorst mit der Stute Iris Flevo der tausendste Fahrersieg seiner Laufbahn gelungen. In den offiziellen Statistiken rangierte Daniel Wagner zu diesem Zeitpunkt zwar erst bei 999 Treffern – doch einer seiner Fans, nämlich Siegfried Strey, hatte ganz genau nachgerechnet und den Hauptverband auf einen unterschlagenen Zähler hingewiesen. Der leidenschaftliche Rennsport-Liebhaber hatte über Jahrzehnte hinweg penibel Buch geführt und überreichte Daniel Wagner als Beweis eine acht Meter lange Papierolle, auf der sämtliche 1.000 Siege vermerkt waren. Keine Frage: So sieht wahre Begeisterung für die Traber aus! Wir ziehen vor dem tollen Engagement des Mariendorfer Stammbesuchers ausdrücklich unseren Hut!       

    Die Veranstaltung hatte für die Favoriten-Fans mit einer Schrecksekunde begonnen, denn in der Auftaktprüfung waren die beiden am stärksten gewetteten Pferde Amici P (Michael Nimczyk) und Theresa As (Heinz Wewering) nach Fehlern sofort aus der Partie. Das Rennen wurde zu einer leichten Beute von Hickory Scott, der mit dem schwedischen Profi Jörgen Sjunnesson Start bis Ziel keinerlei Mühe mit den Gegnern hatte und sehr leicht mit zwei Längen Vorsprung gewann. Besonders attraktiv gestalteten sich hier die Place-Quoten: Für Hickory Scott gab es 4,6:1 und für die zweitplatzierte Louisa (Thomas Panschow) sogar 13,4:1.

    Extrem lohnenswert – allerdings auf Sieg – war auch die Quote von Ian Greenwood, dessen Trainer und Fahrer Ronald de Beer sich bereits im Vorfeld überaus optimistisch geäußert hatte. Der Wallach erbrachte trotz dieses deutlichen Hinweises dennoch den 14,2-fachen Einsatz. Ian Greenwood wurde aus der dritten Position heraus ausgangs der letzten Kurve flottgemacht und gewann in fulminanten 14,6/1.900m – eine Steigerung um dreieinhalb Sekunden! Auch die Trotteur-Francais-Prüfung endete nicht mit dem allgemein erwarteten Erfolg der 1,3:1-Favoritin Enterprise (Jan Thirring), denn die Stute kam im Einlauf einfach nicht näher an den tapfer durchziehenden Bourbon Hornline heran. Thomas Buley hatte seinen Schützling auf der Gegenseite eingesetzt und der vom Amérique-Zweiten Echo abstammende Wallach zog unter Rekordverbesserung auf 17,1/1.900m prächtig durch. Am Ende trennte ihn volle drei Längen von seiner Kontrahentin.          

    Gesamtumsatz: 115.927,45 Euro – Bahnumsatz: 42.573,35 Euro – Außenumsatz:  73.354,10 Euro.

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 14. April statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen das mit 10.000 Euro dotierte Warm-up zum Adbell-Toddington-Rennen sowie der zweite Lauf der Newcomer-Serie um 6.000 Euro Preisgeld. Starterangabe für diesen Renntag ist am Montag, dem 8. April. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@berlintrab.de.