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    Thomas Panschow macht die Musik

    Mit dem Hengst Reginald Dwight, der den Geburtsnamen von Elton John trägt, gewinnt der Profi den Auftakt der BTV-Dreijährigen-Serie.

    Vierzehn Tage vor der großen Derby-Generalprobe – dem mit insgesamt 37.500 Euro dotierten Buddenbrock-Rennen am 17. Juli – standen zunächst einmal die dreijährigen Pferde im Mittelpunkt. Der Berliner Trabrenn-Verein hatte ihnen extra eine neue Rennserie gewidmet, deren erste Etappe mit 7.000 Euro Preisgeld versehen war und die ein qualitativ sehr beachtliches Teilnehmerfeld angelockt hatte. Das Publikum favorisierte den von Michael Nimczyk vorgestellten Super Trouper mit 2,2:1 leicht vor dem von Thomas Panschow gesteuerten Reginald Dwight, der auf dem Wettmarkt bei 2,9:1 rangierte. Zunächst sah es auch lange Zeit nach einem spannenden Duell zwischen diesen beiden Pferden aus, denn Super Trouper hatte eingangs des ersten Bogens das Kommando übernommen und sah sich auf der Schlussrunde außen von seinem Widersacher begleitet.

    Doch bereits Ende der Gegenseite wirkte Reginald Dwight, der den Geburtsnamen des unter seinem Pseudonym Elton John weltberühmt gewordenen Musikers trägt, weitaus zwingender. Und beim Einbiegen auf die Zielgerade trennte sich endgültig die Spreu vom Weizen. Während Super Trouper den Angreifer nicht mehr halten konnte und auch Black Mountain (Victor Gentz) sowie May Scott (Dennis Spangenberg) für die Geldränge zwei und drei passieren lassen musste, verabschiedete sich Reginald Dwight in neuer Bestzeit von 14,1/1.900m zu einem fantastischen Sieg. Keine Frage: Der von Holger Neumann für die Farben von Heinrich Nagel trainierte Wallach steht vor einer tollen Zukunft.

    Ein wenig spannender machte es Thomas Panschow dann bei seinem zweiten Tageserfolg mit Gentle du Noyer, der ihm den 2999. Sieg seiner Karriere bescherte. In einem anfangs übertrieben schnellen Gefecht – die zweite Zwischenzeit lag bei 12,8 – lag der Wallach in dem weit auseinandergerissenen Feld an dritter Stelle außen. Und als der Braune im Einlauf nach vorne ging, rückte von hinten Pogba (Kornelius Kluth) gefährlich auf. Doch Gentle du Noyer, der über einen eisernen Willen zu verfügen scheint, wies den Angreifer souverän mit einer Länge Vorsprung ab.

    Neben Thomas Panschow gab es mit Thorsten Tietz noch einen zweiten Doppelsieger. Den ersten Punkt holte sich der mehrfache Berliner Champion mit dem Hengst Crazy Boy – und zwar mit großer Dominanz. Der Ganymede-Sohn schoss sofort nach vorne und das war es dann auch schon. Im weiteren Verlauf verlor der Vierjährige seine Konkurrenten und triumphierte auf der 1.900-Meter-Distanz mit sechs Längen Vorsprung Seine Rekordmarke verbesserte der Braune auf 1:13,7 min – eine Steigerung um fast zwei Sekunden und zugleich die Tagesbestzeit! Unmittelbar danach packte Tietz mit Pandroklus Eck noch einen drauf – und zwar mit genau der gleichen offensiven Taktik und in der nahezu identischen Kilometerzeit von 13,8/1.900m. Der Wallach gewann sogar mit Weile-Vorsprung.

    In der mit 6.000 Euro dotierten Silber-Serie waren mehrere Pferde als Sieger vorstellbar. Der Mariendorfer Moderator und Wettexperte Nicolai Laaser hatte sich jedoch eindeutig auf Marciano Hauber und Kosy Occagnes festgelegt und lag mit dieser Einschätzung goldrichtig. In der Partie war vom Fleck weg richtig Pfeffer, aber trotz erheblicher Gegenwehr konnte sich die in den Niederlanden gezüchtete Stute aus dem Besitz von Karin Walter-Mommert die Führung sichern. Aus dieser Position heraus gewährte Marciano Hauber seinem hinter ihm an der Innenkante positionierten Hauptgegner Ito (Michael Nimczyk) nie die Chance auf einen ernsthaften Angriff und auch Iron Polly (Thomas Panschw) saß zu lange fest, um die Pilotin noch in Gefahr zu bringen. So blieben diesen beiden Konkurrenten nur die Ränge zwei und drei, während Kosy Occagnes in 14,8/1.900m einen leichten Erfolg erzielte. 

    Eine imponierende Leistung gab es beim Kampf um den Sommer-Pokal des VDT zu bestaunen. Rainbow Diamant (Heinz Wewering), der es diesmal wesentlich leichter angetroffen hatte als zuletzt, ging sofort nach vorne. Für den bei 2,0:1 notierten Willow Bay Evert und seinen Trainer Jorma Oikarinen schien es dagegen nicht ganz optimal zu laufen, denn das Gespann musste schon zeitig in die zweite Spur. Wer aber dachte, dass der schlachtenerprobte Zehnjährige diesem Verlauf Tribut zollen würde, war auf dem falschen Dampfer. Ganz im Gegenteil: Willow Bay Evert wurde mit jedem Meter stärker und spurtete in 14,5/2.000m souverän am Piloten vorbei. Rainbow Diamant musste für den zweiten Rang auch noch Timberlake Diamant (Victor Gentz) den Vortitt lassen, der als viertes Pferd außen im Windschatten von Willow Bay Evert ein ideales Rennen vorgefunden hatte.

    Der von Michael Nimczyk gesteuerte Cedric di Poggio verkniff sich diesmal alle Unsicherheiten und stürmte zu seinem ersten Karrieresieg. In einem weit auseinandergerissenen Feld hatte der Maharajah-Sohn sofort die Führung übernommen. Lediglich der 1,5-Favorit Reine des Renards (Thorsten Tietz) konnte folgen, sprang aber eingangs der Zielgeraden an, als er gerade zur Attacke geführt werden sollte. Kornelius Kluth verabschiedete sich in seinen wohlverdienten Türkei-Urlaub mit einem Volltreffer durch You can do. Die Jauß-Stute tat zunächst nicht mehr als nötig und wurde aus der vierten Position heraus erst Ende der Gegenseite richtig flottgemacht. You can do lieferte ein starkes Finish ab und ging mit zweieinhalb Längen Vorsprung an Mon General (Heinz Wewering) vorbei, der die Rolle des Tempomachers übernommen hatte.

    Zwei der insgesamt zehn Tagesprüfungen waren für die Amateurfahrer ausgeschrieben. Die erste von beiden wurde für André Pögel und Rolfi zu einer regelrechten Demonstration. Für den gelernten Hufschmied, der mittlerweile bei 493 Siegen steht, war es ein Debüt – Pögel hatte den Dunkelbraunen zuvor noch nie gesteuert. Beide harmonierten einfach perfekt und fertigten ihre Gegner Start-Ziel in überlegener Manier ab. Völlig anders verlief das Geschehen im zweiten AF-Rennen, denn Sebastian Gläser ließ sich mit Heartbeat lange Zeit und wollte ganz bewusst nicht von Anfang an volles Risiko gehen. Die Stute sammelte dann auf der Schlusshalben Gegner um Gegner ein und kämpfte sich auch knapp an Kameraad (Cathrin Nimczyk) vorbei, der sich als zäher Konkurrent erwies.

    Gesamtumsatz: 156.839,04 Euro.  Bahnumsatz: 41.531,08 Euro. Außenumsatz: 115.307,96 Euro.

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 17. Juli statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Im Mittelpunkt steht die Generalprobe für das Deutsche Traber-Derby: das mit insgesamt 37.500 Euro dotierte Buddenbrock-Rennen 2022! Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 11. Juli. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.